Speyer Kostenloser Strom im Krankenhaus

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Die Stadtwerke wollen gewappnet sein, wenn das Thema E-Mobilität so richtig Fahrt aufnimmt. Sie arbeiten daran, in Speyer die nötige Infrastruktur – sprich Stromtankstellen – zu schaffen. Am Freitag wurde ein Ladepunkt im Parkhaus des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses offiziell in Betrieb genommen. Die Investitionskosten in Höhe von 6500 Euro zahlen die Stadtwerke.

Wer sein Auto dort auflädt, muss nur das Parkticket bezahlen – die Stromkosten übernimmt das Krankenhaus. Mit der jetzt eröffneten bestehen in Speyer insgesamt vier Ladestationen: eine auf dem Festplatz, die vor einem Jahr in Betrieb genommen wurde, eine beim „Domhof“ (seit Frühjahr) und die Dritte wurde im Sommer bei den Stadtwerken in der Industriestraße installiert. Bald sollen eine weitere Ladesäule in Speyer-Nord und eine Schnellladestation in der Innenstadt eröffnet werden, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Bühring beim Pressetermin. Er ist optimistisch, dass E-Mobilität wichtiger wird. In der VW-Diesel-Affäre sieht er „starke Impulse für alternative Konzepte“, ebenso in der Weiterentwicklung von Elektromobilen. Potenzial erkennt der Stadtwerke-Chef ebenso in der Kopplung von Hausversorgung und Auto-Akkus, die als Energiespeicher genutzt werden könnten. Um zum richtigen Zeitpunkt gut aufgestellt zu sein, brauche es die passende Infrastruktur. Die Stadt besitze sie schon jetzt. „Speyer ist eine gute Basis für E-Mobilisten“, betonte Bühring. Er wies darauf hin, dass die Förderung der E-Mobilität als Maßnahme im Klimaschutzkonzept der Stadt festgeschrieben ist. Bislang ist das Interesse der Speyerer an Elektromobilen sehr verhalten. Es gibt lediglich neun gemeldete Fahrzeuge, davon gehören zwei zum Fuhrpark der Stadtwerke. Zum Vergleich: Deutschlandweit waren laut Kraftfahrt-Bundesamt Ende September rund 28.100 Fahrzeuge gemeldet. An allen Speyerer Ladepunkten werden zur Zeit monatlich rund 80 Ladevorgänge gezählt. Je nach dem, wie schnell das Auto laden kann, benötigt es zum „Volltanken“ zwischen ein und fünf Stunden, erklärte Ralf Lang, der bei den Stadtwerken den Bereich Facility/Fuhrpark leitet. Über eine Smartphone-App ist abrufbar, wo sich eine Ladestation befindet und ob sie gerade belegt ist. Derzeit ist das Laden an den Stadtwerke-Stationen noch kostenfrei. Bald sollen Autostromverträge angeboten werden, erklärt Bühring. Da die Stadtwerke einem Verbund angehören, könnten E-Autofahrer dann an 2800 Stationen in Deutschland ihr Fahrzeug aufladen. Im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus soll das Stromtanken aber kostenfrei bleiben, bekräftigte Geschäftsführer Werner Vogelsang. Mehr noch: Wird der Ladepunkt gut angenommen wird, soll im Parkhaus ein weiterer entstehen. (yvw)

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