Speyer „Im Leistungsbereich angekommen“

RÖMERBERG. Der TuS Mechtersheim steht im Verbandspokal-Halbfinale. Beim 1:0 (1:0)-Sieg über den SVN Zweibrücken (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) sahen die Gäste viermal Rot. „Das war ein echtes Pokal-Spiel und für die Zuschauer ein Highlight“, sagte TuS-Kapitän Andreas Brill.

Eine Gelb-Rote und sieben Gelbe Karten ergänzten das kolorierte Treiben am Samstag – letztlich befand sich aber zu viel Farbe in 90 Minuten Fußball an der Kirschenallee. Hierfür trug der angereiste Regionalligist die Verantwortung, der den Bogen eindeutig überspannte. David Jahdadic beleidigte den Schiedsrichter (58.) und hatte damit ausgespielt. Die SVN-Kameraden Dorde Vlacic, Jannik Sommer und Tayfun Altin verloren ob des nicht gegebenen 1:1 (90.+6) völlig die Nerven und erhielten wegen einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter-Assistenten und wegen Schiedsrichterbeleidigung ebenfalls den roten Karton vors Gesicht gehalten. Es war das unrühmliche Ende eines aus Mechtersheimer Sicht rühmlichen Pokal-Nachmittags. „An ein Spiel mit vier Roten Karten gegen eine Mannschaft kann ich mich nicht erinnern“, sagte Brill. Der 29-Jährige frohlockte aufgrund der Taktik, die sich der TuS unter der Woche zurechtgelegt hatte. „Wir wollten mit einer Dreier-Kette und zwei offensiven Außenverteidigern das Spielfeld dicht machen. Das ist uns exzellent gelungen.“ Offensiv war über die linke Seite Verteidiger Lukas Olbrich unterwegs. Seine Flanke fand Stürmer Georg Ester, der zum 1:0 (5.) einköpfte. Bis zur 32. Minute fand der Favorit aus Zweibrücken nicht statt. Dann versuchte es Adam Bouzid mit einem Schuss – die einzige nennenswerte Szene der Gäste in der ersten Halbzeit. Mehr zu bieten hatte Mechtersheim. Über die gesamte Partie hinweg verbuchte der TuS mehr Chancen und verdiente sich schon deshalb das Weiterkommen. Weil der SVN zu zehnt mehr Druck entfachte als zu elft, verteidigte Mechtersheim vielbeinig – und steuerte mehrfach gefährlich bei Kontern auf den Gäste-Kasten zu. Marvin Sprenglings Kurzeinsatz, da er in der 73. Minute eingewechselt wurde und mit Gelbrot (87.) wieder runter musste, verkam zur Randnotiz. Das lag unter anderem auch an TuS-Torsteher Konstantin Stengel, auf den in der ereignisreichen Schlussphase diverse Male Verlass war. Ex-Regionalligaspieler Kevin Sigl hatte Spaß, schließlich war jeder im TuS-Trikot „in seinen Leistungsbereich“ gekommen. „Für mich ist es ein Novum, ins Halbfinale einzuziehen“, sagte der 24-Jährige. Dort ist ihm der Widersacher „eigentlich egal“. Aber vielleicht sei es besser, wenn Mechtersheim wieder nicht der Favorit sei.

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