Speyer Hans-Purrmann-Gymnasium macht Schüler fit für die Zukunft
Nachhaltigkeit, Umweltschutz und gesunde Ernährung – immer mehr sind diese Punkte in den vergangenen Jahren in den gesellschaftlichen Fokus gerückt. Dass dies nicht immer leicht umzusetzen ist, liegt auf der Hand. Oft braucht es einen Anreiz, um gesünder und bewusster zu leben. Diesen bietet das Hans-Purrmann-Gymnasium mit der „Purr-Pause“ an einem Mittwoch, einmal im Monat.
Das nachhaltige und gesunde Frühstück hat der Schulelternbeirat (SEB) ins Leben gerufen und kümmert sich um die Bestückung der Theke. Müsli, Gemüse, Obstsalat, Vollkornbrot und jede Menge gesunder Getränke kann man hier in der großen Pause für einen Euro kaufen. „Wir bekommen die Lebensmittel regelmäßig vom Edeka Hauguth aus Römerberg“, sagt das SEB-Mitglied Joachim Petri. Das Brot stelle die Bäckerei Hartmann aus Schwegenheim zur Verfügung. Die Einnahmen würden für Schulzwecke verwendet.
„Purr-Pause“ ein Garant für Auszeichnung
Neben mehreren anderen Projekten war die „Purr-Pause“ Grund für die goldene Auszeichnung der Schule als engagierte Verbraucherschule 2022 bis 2024. Am Mittwoch war es wieder so weit: „Ziel unserer Schule ist, die Schüler fit als Verbraucher zu machen. Sie sollen lernen, bewusst Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen ihres Konsums kennen“, erklärt Lehrerin Maria Treptow, eine der Initiatorinnen der Hans-Purrmann-Gymnasium For Future AG (HFF AG), was hinter der „Purr-Pause“ steckt. Auch die Themen fairer Handel und Nachhaltigkeit sowie gesunde Ernährung würden den Schülern so nähergebracht. „Wir haben eine große Auswahl, dennoch sollen die Schüler sich bewusst für ein Vollkornbrot oder veganen Aufstrich entscheiden“, sagt Silke Mengistu, ebenfalls Teil der HFF AG.
Aber nicht nur in der „Purr-Pause“ seien diese Themen relevant. Der Schulkiosk biete seit Neustem fair gehandelte Produkte an. „Wir verzichten auch auf Softdrinks“, betont Mengistu. Die AG habe auch andere Projekte neben dem Frühstück in der Schule umgesetzt. Es werde auf Einweggeschirr verzichtet, und die Mülltrennung sei in jeder Klasse einzuhalten. Außerdem sollen die Schüler dazu animiert werden, häufiger mit dem Rad in die Schule zu fahren, anstatt mit dem Auto. „Die Schüler sollen Zusammenhänge zwischen ihrem Konsum und der Umwelt herstellen“, erklärt Treptow.
Nachhaltigkeit in der Praxis sehen
Bei einem Besuch im Unverpacktladen in der Speyerer Innenstadt haben die Schüler des Gymnasiums Nachhaltigkeit in der Praxis erlebt. Zudem war am Freitag eine Köchin für gesundes Essen aus Worms zu Gast, als Teil des Programms „Schule isst besser“. „Das Siegel bringt nichts, wenn es nicht gelebt wird“, betont Lehrerin Treptow. Die Bewerbung als engagierte Verbraucherschule 2024 bis 2026 ist geplant. „Es ist viel Arbeit, aber es lohnt sich“, sagt Maria Treptow.