Speyer Glasfaser: Bauarbeiter sind weg

RÖMERBERG. Die Bauarbeiter haben Römerberg verlassen. Sie legen keine Glasfaser-Rohre mehr in die Gehwege. Die Arbeiter hätten ihr Geld nicht bekommen, berichtete Malte Münzner gestern gegenüber der RHEINPFALZ: „Weder die Bauleute noch die Projektleitung wurden bezahlt“, sagte der Bauleiter bei der Baufirma ksk mit Sitz in Offenbach/Main. Die Firma ksk war mit sechs Nachunternehmen mit insgesamt 25, 30 Bauleuten vor Ort. Über das Vermögen der für den Ausbau zuständigen GmbH, der LiteWave Networks mit Sitz in Troisdorf (Nordrhein-Westfalen), ist vergangenen Freitag um 16.05 Uhr ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet worden. Eine Kölner Rechtsanwaltskanzlei ist vom Amtsgericht Bonn zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden. Die zuständige Rechtsanwältin hat bis gestern Abend eine E-Mail der RHEINPFALZ mit Fragen zur Zukunft der LiteWave Networks GmbH unbeantwortet gelassen. LiteWave-Networks-Geschäftsführer Manfred Maschek sagte gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage: „Wir setzen uns in den nächsten Tagen mit dem Insolvenzverwalter zusammen und werden mit ihm arbeiten. Wir versuchen, Finanzierung zu bekommen, damit es weitergeht.“ Mehr könne er mit Blick auf das vorläufige Insolvenzverfahren nicht sagen. Maschek ist auch Vorstand der Telefunken Communications AG, die für Marketing und Vertrieb der Glasfaser verantwortlich ist. Wie berichtet, hatten die ersten Römerberger am 9. April schon schnelles Internet – zwei Monate, nachdem am 11. Februar der Startschuss gegeben worden war. Für die Bauleute ließ sich die Arbeit in Römerberg gut an, wie Bauleiter Münzner berichtete, der derzeit noch in Römerberg ist: „Am Anfang lief alles.“ Zu Beginn hätten die Bauarbeiter und die Projektleitung ihr Geld bekommen, später dann nicht mehr. „Man hat uns immer wieder vertröstet“, sagte Münzner. Von LiteWave hätten sie keine Informationen darüber bekommen, wie es weitergehe. Es seien noch weitere Firmen vor Ort gewesen, auch deren Mitarbeiter seien abgezogen. Münzner informierte, dass fast die Hälfte der Strecke fertiggebaut sei. Wie berichtet, werden in die Gehwege Rohre verlegt, in die die Glasfaser „eingeblasen“ wird. Die Baufirma ksk habe die von ihr beauftragten Nachunternehmer nicht bezahlen können, weil „von oben“, von LiteWave, das Geld nicht gekommen sei, verdeutlichte der Bauleiter die Kette. Die Baufirmen bräuchten das Geld. Er hoffe auf eine schnelle Lösung, die Arbeiter aus Deutschland und Tschechien hätten sich bereiterklärt, zurückzukehren, weil sie sich in Römerberg gut angenommen fühlten und die Bevölkerung zufrieden gewesen sei: „Die freuen sich drauf. Es hat Spaß gemacht.“ Römerbergs Bürgermeister Manfred Scharfenberger (CDU) sagte gestern Vormittag, er habe die Zusicherung der Telefunken Communications AG, die für Marketing und Vertrieb verantwortlich ist, dass die Arbeiten weitergehen würden. Einige Mechtersheimer hatten sich gestern an die RHEINPFALZ gewandt: Ein Bewohner der Berwartsteinstraße berichtete, dass es immer wieder Verzögerungen gegeben habe. So seien mehrmals Termine für einen Baustart in der Straße genannt worden, die dann aber nicht eingehalten worden seien.

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