Speyer Die Post legt den Turbo ein

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Das Paketzentrum der Deutschen Post DHL in der Göteborger Straße wird nun schon im dritten Jahr um- und ausgebaut. Für Außenstehende ist das aber erst jetzt richtig erkennbar, da zunächst vieles im Inneren des Betriebsgebäudes umgestellt wurde. Das Ziel: Arbeitsabläufe optimieren und die Kapazität erhöhen.

Vor einigen Jahren hat die Anlage in dem hufeisenförmigen Betriebsgebäude der Post im Süden Speyers maximal 22.000 Pakete in der Stunde bearbeiten können. Soll heißen, sie richtig sortieren und für den Weitertransport an ihren Bestimmungsort auf den richtigen Lkw verteilen. „Im Zuge des Ausbaus haben wir diese Kapazität in zwei Schritten zunächst auf 28.000 und dann auf 32.000 gesteigert“, berichtet Rudi Herz, Leiter des Paketzentrums. Dazu ist vor allem ein neuer Vorsortierer mit mehreren Förderbändern im Innenhof der Anlage angebaut worden. „Er besitzt sogar zwei ganz neue Super Extender“, sagt der Leiter. Damit sind verlängerte Förderbänder gemeint, die bis in die gelben Frachtcontainer der Lastwagen hineinreichen. Werden Pakete lose angeliefert, können diese direkt darauf gekippt werden, ohne dass Mitarbeiter sie einige Meter weit bis zum Band schleppen müssen. Damit verfügt das Paketzentrum nun über insgesamt sechs solcher Vorsortieranlagen und zwei Hauptsortierer. Darüber hinaus hat das Logistikunternehmen zusätzliche Fläche erworben und das Gelände des Zentrums um rund 24.000 Quadratmeter auf 124.000 Quadratmeter vergrößert. Auf dem zusätzlichen Areal hat die Post bereits deutlich mehr und – modernen Autos geschuldet – breitere Parkplätze für die Mitarbeiter geschaffen. Darüber hinaus sind zwei neue Ein- und Ausfahrten geplant, so Herz und Firmensprecher Heinz-Jürgen Thomeczek. Vor dem Verwaltungstrakt entstehen derzeit neue Fahrstreifen für Lieferfahrzeuge. Bereits angelegt sind die ebenfalls vorgesehenen Übergabeplätze. „Dort können Spediteure die Wechselbrücken, also die gelben Container, abladen, neue aufnehmen und sofort weiterfahren. Unsere Leute übernehmen die angelieferten Container und bringen sie zur richtigen Ladestation“, beschreibt Herz das Vorhaben. Den Sinn erklärt er auch gleich: Die Spediteure könnten das zwar auch, aber bei eigenen Leuten gehe es einfach schneller. So sei beiden Seiten geholfen. Damit der Sicherheitsabstand ausreicht, trennen massive Poller die einzelnen Übergabestationen voneinander. Der Speyerer Standort ist eines von deutschlandweit 34 Paketzentren. Hier kommen sämtliche Pakete an, die aus Südwesteuropa, Nordafrika, der Schweiz und – seit vergangenem Jahr – aus den USA in die Bundesrepublik kommen. Umgekehrt werden hier alle Pakete umgeladen, die nach Südwesteuropa, Nordafrika und die Schweiz geschickt. „Den Export in die USA wickeln wir hier nicht ab“, sagt Thomeczek. Daneben werden natürlich die Lieferungen für den eigenen Zustellbezirk sortiert, der vier Bundesländer umfasst. Das südliche Rheinland-Pfalz, das Saarland sowie Teile Baden-Württembergs und Hessens. Die Investition sei ein Bekenntnis zum Standort Speyer und eine Jobgarantie für die derzeit circa 400 Mitarbeiter, sagt er. Wie viel genau sich die Post die Vergrößerung des Geländes und der Kapazität kosten lässt, möchte er allerdings nicht verraten. „Wir investieren immer in die Zukunft“, antwortet der Pressesprecher stattdessen und nennt als Beispiele die innovative Anlagentechnik und die DHL-Shops. Und: Insgesamt habe der Konzern für den Ausbau seiner Paketzentren ein Budget von 750 Millionen Euro angelegt, aus dem auch die aktuellen Investitionen in Speyer finanziert würden.

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