Speyer „Das Instrument sprechen lassen“

Bei ihrem 15. Silvesterkonzert verstärken die fünf Blechbläser des Rennquintetts sich am Samstag, 31. Dezember, 21 Uhr, in der Speyerer Gedächtniskirche mit zwei jungen Solisten: Trompeter Sandro Hirsch und Tubist Constantin Hartwig (wir berichteten auf der überregionalen Seite „Ihr Wochenende“ vom 10. Dezember). Auf dem Programm stehen Stücke von Bach, Händel und Mendelssohn. Unsere Mitarbeiterin Antonia Kurz hat vorab mit Hirsch und Hartwig gesprochen.

Was ist der Unterschied zwischen Tuba und Trompete? Sandro Hirsch:

Der Klang der Trompete ist strahlender, durchdringender und direkter, der der Tuba voluminöser, tiefer und raumfüllender. Und das Mundstück ist viel kleiner als bei der Tuba. Woher kennen Sie die fünf Bläser des Rennquintetts? Constantin Hartwig: Wir sind ehemalige Schüler der Rennquintett-Musiker, ich von Ralf Rudolph, Sandro von Peter Leiner. Sie haben unseren musikalischen Weg geprägt, und es hat sich daraus eine Freundschaft entwickelt. Welche Stücke stehen beim Konzert auf dem Programm? Hartwig: Es gibt überhaupt nur eine Handvoll Originalwerke für Blechbläserquintett und Tuba beziehungsweise Trompete. Deshalb haben Ralf Rudolph und Jürgen Pfiester vom Rennquintett einige Stücke auf diese ungewöhnliche Besetzung umgeschrieben. Der Kantor der Gedächtniskirche, Kirchenmusikdirektor Robert Sattelberger, wird uns zudem an der großen Orgel begleiten und Solowerke spielen. Das heißt, dass wir manche Stücke sogar zu acht spielen werden. Welche sind das konkret? Hartwig: Wir werden zusammen mit dem Rennquintett die wohl bekanntesten Konzerte für unsere jeweiligen Instrumente spielen: das Tubakonzert von Ralph Vaughan Williams sowie das Trompetenkonzert in Es-Dur von Joseph Haydn. Das sind übrigens auch die beiden Stücke, die man als Trompeter und Tubist spielen muss, wenn man in ein Symphonieorchester aufgenommen werden möchte. Das Konzert wird mit Moderation und Applaus etwa eineinhalb Stunden lang sein. Werden Sie versuchen, eigene Akzente zu setzen, was Technik und Klang angeht? Hartwig: Wir beide haben über die Jahre bereits eine eigene individuelle und charakteristische Spielweise entwickelt, mit der wir natürlich versuchen werden zu begeistern. Hirsch: Teilweise werden wir unsere Klänge etwas verändern müssen, da wir gewohnt sind, diese Stücke mit Klavier zu spielen. Das wird sicherlich eine interessante und besondere Erfahrung, mit dem Rennquintett zu spielen. Sie sind ja beide noch jung. Können Sie sich für Kirchenmusik begeistern und mit den Werten der Kirche identifizieren? Hirsch: Ich kann mich damit identifizieren und mag Kirchenmusik seit meiner Kindheit. In den Gottesdiensten habe ich mich vor allem immer auf den Klang von der Orgel gefreut. Und ich höre sehr, sehr gerne Choräle. Sind Sie manchmal etwas eifersüchtig, dass Musikern anderer Stile Text und Gesang als Ausdrucksmittel zur Verfügung stehen? Hartwig: Musik kann durch Text und Gesang natürlich noch verstärkt werden. Aber unsere Kunst besteht eben darin, dass wir nur das Instrument für uns sprechen lassen können – deshalb vermisse ich auch nichts. Hirsch: Ich persönlich kann mich über die Trompete sehr viel besser ausdrücken als über Worte. Sind Sie immer diszipliniert, was das Üben angeht? Hartwig: Man übt gerne, wenn man weiß, wofür. Zusammen mit dem Rennquintett werden wir in der Weihnachtszeit elf Konzerte in der ganzen Pfalz spielen. Wenn man sich auf so schöne Konzerte und Projekte vorbereitet, ist es kein Problem, die Motivation zum Üben zu finden. Vorverkauf Eintrittskarten für das Silvesterkonzert gibt es bei den RHEINPFALZ-Servicepunkten und beim RHEINPFALZ-Ticketservice unter der Telefonnummer 0631 37016618 sowie der Internet-Adresse www.rheinpfalz.de/ticket. |apk

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