Speyer Daimer-Autoteile für die Welt aus Speyer

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Speyer ist seit gestern ein wichtiger Knotenpunkt für die weltweite Produktion von Mercedes-Automobilen. Das Logistikzentrum in der Stockholmer Straße ist eingeweiht worden. 80.000 Quadratmeter Hallenfläche auf mehr als einem Kilometer sollen in den kommenden Monaten mit noch mehr Leben gefüllt werden.

400 Jobs sollen entstehen, das ist die Sprachregelung von Daimler und dem Logistik-Partner Syncreon als Betreiber des „Consolidation Center“. 70 davon gibt es bereits. Große Teile der Hallen sind noch fast leer. „Hier beginnt nächste Woche das Packen von Teilen für die USA“, erklärt Daimler-Pressesprecher Matthias Krust beim Marsch durch den Bereich „A“. In Bereich „B“ findet die Feierstunde statt – mit Moderatorin, Film-Einspielungen und Präsentationswagen aus den Werken in Peking (China), Tuscaloosa (Alabama) und East London (Südafrika), die von Speyer aus beliefert werden sollen. Nach der Übergabe der binnen elf Monaten gebauten Hallen im März ist mit der Belieferung des Werkes in China begonnen worden. „Günstig, ressourcenschonend, Top-Qualität“, gibt am Mikrofon Alexander Koesling, Leiter des Supply-Chain-Managements von Mercedes, vor. Sein Unternehmen stellt die 90-Millionen-Euro-Investition in der Domstadt als beispielhaft für die strategische Neuausrichtung der Logistik in den kommenden Jahren dar. Der Standort Speyer trage zum „konsequenten Ausbau der Bahn-Strategie“ bei, so Koesling. Produktionsvorstand Matthias Schäfer verweist auf die optimale Anbindung per Binnenschiff. Als Zugänge zum Schiff führt er die für die Laster des zweiten Dienstleisters Contargo gut erreichbaren Häfen Germersheim, Wörth und Ludwigshafen an. Speyer, wo Politiker gern den Containerumschlag am Ölhafen ermöglichen würden, erwähnt er nicht explizit. „Wir werden im Gespräch bleiben mit der Stadt, ob der Ölhafen für die Verschiffung der Container später eine Option sein kann. Es gibt aber noch keine Entscheidung“, sagt er später im RHEINPFALZ-Gespräch. Zuvor wirbt Oberbürgermeister Hansjörg Eger (CDU) für den Speyerer Hafen – „um Ludwigshafen, Germersheim und Wörth zu stärken, damit noch weniger Lastwagen auf die Straße müssen“. Gestern Abend im Stadtrat sagt er, er hoffe bis Jahresende auf Gespräche mit Daimler und Contargo dazu. Bei der Einweihung verweist er auf den 20 Meter breiten „Bruch im Gesamtbauwerk“, der auf Stadt-Bitte geplant worden sei, um einen ökologisch wichtigen Durchlass für Kröten zu erhalten. „Schon der erste Eindruck überwältigt“, sagt Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) über die Hallen-Größe. Sie lobt wie Schäfer die Kooperation der Stadtverwaltung im Genehmigungs- und Bauprozess. Daten & Fakten —250.000 Quadratmeter Grundstücksgröße, davon 100.000 Quadratmeter versiegelt (verwendet: 158.000 Tonnen Beton), was mit 1512 gepflanzten Sträuchern, 184 Bäumen, 774 Schlingpflanzen am Zaun und 10.000 Quadratmeter Dachgrün „aufgewogen“ werden soll. —Unter Volllast sollen ab kommendem Frühjahr 120 Lastwagen pro Tag Autoteile und Verpackung anliefern, 80 Container pro Tag mit 5000 Sachpositionen das Verteilzentrum verlassen. Auf ein Jahr gesehen würden so 500 Millionen Teilepositionen in 600.000 Gebinden erreicht.

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