Speyer Buch zum Dombau neu aufgelegt

Zeichnung der Dombaustelle von Helmut Schollenberger aus „Der salische Dombau zu Speyer“.
Zeichnung der Dombaustelle von Helmut Schollenberger aus »Der salische Dombau zu Speyer«.

Das Buch „Der salische Dombau zu Speyer“ des Architekten und Bauhistorikers Jörg Finkbeiner zur Baugeschichte des Doms ist wieder erhältlich. Die Neuauflage des Dombauvereins wurde dank Sponsoren möglich.

Noch rechtzeitig vor Weihnachten stellte der Dombauverein ein neues Buch vor. Das heißt, ganz neu ist es nicht, doch das 1995 erschienene Werk „Der salische Dombau zu Speyer“ des Architekten und Bauhistorikers Jörg Finkbeiner war seit längerem vergriffen. Sponsoren ermöglichten nun eine Neuauflage, so dass das kenntnisreich geschriebene und reich illustrierte Buch über die Erbauung des Doms neu aufgelegt werden konnte. Für den Dombauverein, der das Buch herausgebracht hat, begrüßte dessen Vorstand Prof. Dr. Gottfried Jung die rund 90 Gäste, die zur Vorstellung in den Historischen Ratssaal gekommen waren. Die Frage „Wie konnten die Menschen im Mittelalter solch ein gewaltiges Bauwerk überhaupt errichten?“ werde in dem Buch auf verständliche Weise beantwortet, sagte Jung. Daher sei es dem Dombauverein auch ein Anliegen gewesen, dass Buch wieder aufzulegen, den Dombau zu würdigen und zugleich für den Domerhalt zu werben. Der Dom strahle Ruhe und Beständigkeit aus und sei damit ein in dieser Zeit dringend benötigtes Bauwerk.

Der Autor Jörg Finkbeiner zeigte in seiner Präsentation einzelne Seiten der Publikation und erläuterte seine Aussagen an Hand bildlichen Darstellungen. Er begann mit der Gründungsgeschichte des salischen Doms und nahm auf Vorgängerbauten und weitere Gründungen von Salierkaiser Konrad II. Bezug. Dabei machte er deutlich, dass der Speyerer Dom eine absolute Sonderstellung innehat.

Sponsoren machen es möglich

Weiter klärte der Bauhistoriker die Frage, von wo die Steine für den Dombau stammen und wie sie mit Flößen und Ochsenkarren zum Dom gebracht und dort in größere Höhen transportiert wurden. Eine Reihe von kniffligen Aufgaben gab es beim Bau zu bewältigen, wie diese gelöst wurden, kann aus einigen wenigen mittelalterlichen Zeichnungen anderer Bauvorhaben abgeleitet werden, da der Bau des Speyerer Doms weder schriftlich noch bildlich dokumentiert ist. So entstand die romanische Kathedrale während des Vortrags Stück für Stück vor dem geistigen Auge der Zuhörer.

Möglich wurde der Neudruck des Buchs, nachdem sich Sponsoren für dessen Herstellung gefunden hatten. Das sind der Landesverband des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure, die Dr.-Bernhard-Vogel-Stiftung in der Kulturstiftung Speyer, die Architektenkammer Rheinland-Pfalz und die Weinbruderschaft Berwartstein. Für Weihbischof und Dompropst Otto Georgens, dem die erste Auflage des Buchs zum zehnjährigen Bischofsjubiläum gewidmet worden war, zeige das Buch, wie wichtig die Arbeit jedes kleinen Handwerkers für das Zustandekommen des größten erhaltenen romanischen Doms der Welt gewesen sei.

Das Buch ist mehrsprachig verfasst (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch) und ist so auch für internationale Gäste interessant. Erhältlich ist es zu 9,80 Euro in der Dom-Info sowie im Speyerer Buchhandel.

Autor Jörg Finkbeiner: Er spricht zu seinem Buch.
Autor Jörg Finkbeiner: Er spricht zu seinem Buch.
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