Speyer Anders als geplant

Wird derzeit von einigen Gruppen genutzt: das CVJM-Haus in der Schützenstraße. Der Eigentümer hatte größere Pläne.
Wird derzeit von einigen Gruppen genutzt: das CVJM-Haus in der Schützenstraße. Der Eigentümer hatte größere Pläne.

Rund sieben Jahre sind vergangen, seit der Christliche Verein Junger Männer (CVJM) Pfalz sein Häuschen an der Schützenstraße reaktiviert hat. Ein Angebot für Jugendliche wollte der Verein damals dort etablieren, unter anderem war ein Jugendcafé im Gespräch (wir berichteten). Doch aus den Plänen wurde bisher nichts. Dennoch sagt Ronald Rosenthal, Leitender Sekretär des CVJM Pfalz: „Mittlerweile haben wir dort richtig Leben.“

Es habe sich anders entwickelt, als geplant, sagt Rosenthal auf RHEINPFALZ-Anfrage über das Angebot im Haus an der Schützenstraße. Dennoch zeigt er sich zufrieden mit der Entwicklung des Gebäudes. Derzeit nutze es die Pfadfindergruppe CVJM Scouts, die bei der Protestantischen Gedächtnisgemeinde Speyer angesiedelt ist, mit der der Verein seit Januar 2018 in der Pfadfinderarbeit kooperiere. Zwei Gastgruppen der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) nutzen das CVJM-Haus laut Rosenthal bereits seit drei, vier Jahren. Eine Sportgruppe, die Jugger betreibt – ein Mannschaftsspiel, das Elemente verschiedener Sportarten vereint – und im Schützengarten trainiert, nutze das Häuschen zur Unterbringung ihres Equipments. Darüber hinaus biete die freie Evangeliumschristen-Gemeinde in dem Gebäude regelmäßig Kinderstunden an. „Die ursprünglichen Pläne für das Haus waren viel größer“, sagt Rosenthal. Doch die Idee, etwa ein Jugendcafé zu etablieren, sei bisher aus finanziellen Gründen gescheitert. Hauptamtliches Fachpersonal, etwa einen Jugendreferenten oder einen Jugendpfleger, hätte der CVJM laut dem Leitenden Sekretär dafür einstellen müssen. Eine solche Stelle koste jedoch 50.000 bis 60.000 Euro pro Jahr – das kann der Verein, der seinen Sitz in Otterberg bei Kaiserslautern hat, laut Rosenthal nicht finanzieren. Die Suche nach einem Sponsor blieb bisher erfolglos. „Wir haben bei der Stadt Speyer angefragt, bei verschiedenen Institutionen, doch wir haben keine Finanzierung erhalten“, so Rosenthal. „Aber offene Jugendarbeit funktioniert leider nun mal nicht ohne Geld. So muss alles eben auf der ehrenamtlichen Ebene bleiben.“ Mit dem derzeitigen Angebot erreiche der CVJM zwar auch viele Kinder und Jugendliche. „Die Klientel kommt allerdings doch eher aus dem bürgerlichen Bereich“, sagt Rosenthal. Mit einem Jugendcafé, so zumindest seine Vorstellung, hätte der Verein vielleicht auch Kinder und Jugendliche aus einem schwierigeren sozialen Umfeld erreicht.

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