Speyer „Am liebsten ins Burgtheater“

Günter Glasauer (67) hat den Basketballsport in Speyer populär gemacht, erst als Spieler, dann als Trainer Erfolge bis zu deutschen Jugendmeisterschaften und in der Bundesliga gefeiert. Heute lebt er in Wien. Martin Erbacher hat ihn befragt.

Wie geht es Ihnen?

Mir geht es gesundheitlich gut. Wie jeder ehemalige Leistungssportler habe ich natürlich mit einigen orthopädischen Problemen zu kämpfen. Meine beiden größeren Operationen aus dem Jahr 2012, neues Kniegelenk links, Versteifung der Lendenwirbelsäule, habe ich gut überstanden. Wahrscheinlich kommt nächstes Jahr das rechte Knie dran. Wie genießen Sie Ihre Zeit in Wien? Wien ist eine wunderschöne Stadt. Sie bietet kulturell, historisch und kulinarisch alles, was man sich wünschen kann. Meine Frau und ich besuchen in der Saison zwischen 20 und 25 Aufführungen, wobei unsere Präferenz in der Reihenfolge Burgtheater, Staatsoper, Musikverein, Volksoper zum Ausdruck kommt. Es gibt aber noch viele weitere Bühnen, die wir gerne zusätzlich aufsuchen. Pflegen Sie Kontakte nach Speyer? Ja, viele unserer alten Freunde sehen wir mehrfach im Jahr. Sei es, dass wir sie in Speyer besuchen oder dass sie für ein paar Tage zu uns nach Wien kommen. Meine Frau ist ja ehrenamtlich und wissenschaftlich noch sehr stark im Wachkoma-Zentrum im Storchenpark engagiert. Aus diesem Grund sind wir häufiger in Speyer. Gibt es Kontakte zum Basketball? Ganz wenige, über meinen Sohn Thomas, der in Kürze wieder in Oldenburg tätig sein wird, bekomme ich immer mal wieder etwas mit. Ansonsten habe ich das letzte Livespiel vor drei Jahren in Wien gesehen, beim BC Klosterneuburg, vielfacher Österreichischer Meister. Ab und zu sehe ich mir ein Spiel im Fernsehen an. Auf was freuen Sie sich besonders, wenn Sie demnächst mit Speyerer Zweitliga-Basketballern der ersten Stunden zusammentreffen? Die Spieler von damals wiederzusehen, zu hören, wie es ihnen persönlich geht, wie es ihren Familien geht, was sie in den fünf Jahren seit unserem letzten Treffen erlebt haben, was sie beruflich machen und ob sie noch Basketball spielen. Viele der ehemaligen Spieler haben ja bei mir im Schwerd-Gymnasium mit dem Basketball angefangen. Verfolgen Sie noch den Speyerer Basketball und wie beurteilen Sie ihn? Über den Speyerer Basketball werde ich regelmäßig durch unseren Freund Manfred Hüskes unterrichtet, der oft in Klosterneuburg weilt. Ein Urteil abzugeben, fällt mir schwer. Ich denke, das Speyerer Umfeld ist für den Profi-Basketballsport nicht geeignet. Man sollte sich wie früher auch auf den Nachwuchsbereich konzentrieren und die von mir 1976 ins Leben gerufene enge Kooperation Schule-Verein weiter intensivieren. Erreicht dann eine junge Mannschaft mit vorwiegend eigenen Talenten die Zweite Bundesliga, wäre das ein großer Erfolg. Sie haben Superstar Dirk Nowitzki als Jugendlichen mit Würzburg in Speyer spielen sehen. War diese Laufbahn vorauszuahnen? Gegen Dirk Nowitzki haben wir in den 90er Jahren in der Zweiten Bundesliga gespielt. Da war er 17 Jahre alt. Eine solche Karriere konnte niemand vorausahnen. Ein hoch talentierter Spieler war er schon in der Jugend. Aber den eigentlichen Aufschwung hat er seinem damaligen deutschen Trainer Holger Gschwindtner und seinem frühen Wechsel in die USA zu verdanken. (Foto: privat)

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