Speyer 150 Leute suchen einen Mann

Fünf Stunden lang haben Feuerwehrleute, Rettungskräfte und Polizisten am Sonntag nach einem Autofahrer gesucht, weil die Gefahr bestand, dass er nach einem Unfall auf der Landstraße zwischen Gommersheim und Schwegenheim verletzt irgendwo liegen könnte.

Der Unfall auf der Landstraße zwischen Gommersheim und Schwegenheim passierte kurz vor 17 Uhr: Jemand war mit seinem Audi von der Fahrbahn abgekommen. Das Auto hatte sich laut Polizei mehrfach überschlagen und lag auf dem Dach. „Beim Eintreffen der Rettungskräfte befand sich der Fahrer des Audis nicht mehr vor Ort“, berichtete Alois Münzing, Dienstgruppenleiter bei der Polizei Germersheim. Die Polizisten vermuteten, dass sich der Autofahrer im Umfeld der Unfallstelle verletzt in einer hilflosen Lage befinden könnte. Deswegen suchten rund 130 Feuerwehrleute der Verbandsgemeinden Lingenfeld und Edenkoben, die Rettungshundestaffel der Feuerwehr (vier Leute), zwei Diensthundeführer der Polizei, ein Polizeihubschrauber (Pilot und Copilot) und zehn Polizisten nach dem Unfallopfer. Die Polizei befragte außerdem den Fahrzeughalter in der Verbandsgemeinde Lingenfeld, der allerdings nicht der Fahrer war. Auf den Autoschlüssel hatten mehrere Leute Zugriff. „Die Ermittlungen beim Fahrzeughalter ergaben letztendlich aber Hinweise auf den Fahrer“, berichtete Polizeisprecher Franz Heintz gestern. Die Polizei habe das Wohnhaus des mutmaßlichen Fahrers aufgesucht, der ebenfalls in der Verbandsgemeinde Lingenfeld wohnt. „Dort konnte der 23-Jährige nicht angetroffen werden. Aber die Angehörigen verstärkten die Hinweise, dass es sich bei ihm um den Fahrer gehandelt haben soll“, sagte Heintz. Zudem hätten sie berichtet, der 23-Jährige sei nur leicht verletzt. Die Suche sei dann kurz vor 22 Uhr abgebrochen worden, nachdem sich der Tatverdacht gegen den Mann erhärtet habe. Ob er möglicherweise betrunken war oder unter Drogeneinfluss stand, weiß die Polizei nicht. Grund: Er war ja für die Polizei nicht auffindbar. Heintz sagt es so: „Hinweise auf seine Fahrtüchtigkeit konnten nicht erlangt werden.“ Den Blechschaden am Audi schätzen die Beamten auf rund 10.000 Euro. An der Unfallstelle ist Öl ausgelaufen, ob es auch ins Erdreich eingesickert ist, war gestern noch nicht klar. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an, den Mann erwartet ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf unerlaubtes Entfernen vom Unfallort. Wer für den Sucheinsatz zahlt, werde sich nach Abschluss der Ermittlungen erweisen, sagte Heintz. (snr)

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