Speyer Zwei Stunden vergehen wie im Flug

Beschäftigt: Susanne Kühner am Freitagabend im Verkaufsstand des Verkehrsvereins zwischen dem vielfältigen Sortiment.
Beschäftigt: Susanne Kühner am Freitagabend im Verkaufsstand des Verkehrsvereins zwischen dem vielfältigen Sortiment.

Der Verkaufswagen des Verkehrsvereins Speyer (VVS) auf dem Brezelfest hat ein breites Angebot mit Werbeträgern für die größte Feier am Oberrhein. Davon wird auch reichlich Gebrauch gemacht. Shirts, Stabflaggen, Schoppengläser – alles ist gefragt, was wiederum beweist: Das Brezelfest ist Kult geworden.

Punkt 19 Uhr ist Schichtwechsel im Verkaufswagen. Jeder nutzt den ehrenamtlichen Zwei-Stunden-Einsatz gerne bis zur letzten Minute aus. Zum einen, weil es Spaß macht, sich für den Verein zu engagieren, zum anderen, weil der Verkaufswagen mehr ist als eine reine Einnahmequelle. Er wird zum Kommunikationszentrum zwischen Veranstalter und Besuchern, vor allem zwischen Gleichgesinnten im Zeichen der Brezel. Ursel Ruhl und Walter Haaf übergeben den Dienst fachgemäß. Hauptverantwortliche Karin Hofmann hat alles bestens vorbereitet. Notrufnummern, Kontakte zu VVS-Verantwortlichen, Dienstpläne, Notizpapier für Anregungen. Im Kühlschrank stehen Getränke für die Freiwilligen. Der VVS sorgt für seine Helfer. Fast 50 sind es an den sechs Tagen im Verkauf. Ein kurzer Blick auf die zweiseitige Liste ruft nochmals die Preise der einzelnen Werbeartikel in Erinnerung. Von 1,50 Euro für eine Stabfahne bis 24 Euro für ein Polo-Shirt reicht die Spanne. „How much?“, fragt eine Koreanerin und streckt einen Brezelbu-Pin entgegen. Zwei Euro investiert sie in ihr Andenken. Eine halbe Stunde nach Dienstbeginn hat sich die Besuchermenge auf dem Platz deutlich verdichtet. Das wirkt sich auch auf die Nachfrage am Wagen aus. Die Damen lassen sich inspirieren, die Herren werden konkret. „Zwei Schoppengläser“, bestellt ein Mann mit Kühltasche – ebenfalls ein Tourist. Das Wunschprodukt wird transportsicher eingepackt. Eine Frau möchte ein Polo-Shirt. Hellblau soll’s nicht sein, Rot mag der Ehemann nicht. Schwarz? Eher nicht für den Sommer. Weiß, neu im Programm 2018, gewinnt. Größe S oder M? Da hilft nur überziehen. In der gleichen Art fällt die Entscheidung für ein graues Brezelbu-T-Shirt bei einem jungen Pärchen aus der Schweiz. „M ist zu groß“, entscheidet die Herzdame für ihren Mann. Er muss nur noch bezahlen. Schmuck ist – wen wundert’s – bei den Frauen gefragt. Ein neuer Anhänger fürs Armband – Charme genannt – geht immer. „Spatzl mag ich net“, urteilt eine Frau mittleren Alters. Am Ende wird es ein Herz mit Karomuster und blitzenden Steinchen. „Da kann ich nicht Nein sagen“, heißt es zeitgleich am anderen Wagen-Ende aus dem Munde einer Käuferin, die sich als „echtes Speyermer Mädel“ für die neuen Silberbrezel-Ohrstecker entschieden hat. Ein weiteres Novum im reichhaltigen Sortiment dieses Jahres ist die Bierbrez’n im Flaschenöffnerformat, ist derweil zweimal über den Tresen gegangen. Der Laden läuft. 21 Uhr: Schichtwechsel. Der VVS-Vorsitzende Uwe Wöhlert und seine Frau Angelika kommen auf die Minute zur Ablösung. Zwei Stunden sind wie im Flug vergangen – den Brezelfest-Fans sei Dank.

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