Speyer Stau am Deutschen Eck und im Sturm

«Neuwied.» In Sachen Brückenbauarbeiten und Verkehrsbehinderungen haben die Autofahrer in und um Speyer in den vergangenen Wochen schon einiges mitmachen müssen. Doch Koblenz und Umgebung toppt das spielend leicht.

Drei Brücken über den Rhein gibt es rund ums Deutsche Eck, und an allen dreien wird derzeit gebaut. Zu welchen Staus das führen kann, musste der TuS-Mechtersheim-Tross gestern Abend bei der Anreise nach Engers schmerzhaft erfahren. Mit Yasin Özcelik und Thorsten Ullemeyer trafen zwei Akteure erst kurz vorm vorgesehenen Anstoß ein, so dass es erst 25 Minuten später losgehen konnte. „Das soll aber keine Entschuldigung sein“, stellte Trainer Ralf Schmitt nach der 0:4 (0:3)-Niederlage klar, da das Ergebnis wesentlich zu hoch ausgefallen war und dem Spielverlauf keineswegs entsprach. Hinzu kommt, dass der achte Tabellenplatz, auf dem der TuS die Saison beendete, der schlechteste seit Monaten ist. „Das wird dem, was die Mannschaft geleistet hat, nicht annähernd gerecht“, fügte Schmitt an: „Natürlich hätte ich mir einen anderen Abschluss gewünscht.“ Allerdings war es nicht allein den personellen Problemen geschuldet, dass sich Mechtersheim mit sechs sieglosen Spielen in die Sommerpause verabschiedet hat. Inwiefern jeder Einzelne wirklich immer alles gegeben habe – dies riss Schmitt ebenfalls kurz in seiner Ansprache an die Spieler an. „Wir wissen, was wir geleistet haben“, meinte Schmitt – nämlich als einer der Underdogs der Liga die Saison ohne jegliche Abstiegssorgen absolviert zu haben. „Wir haben uns heute als Mannschaft präsentiert“, teilte Ullemeyer mit, „müssen aber noch viel lernen.“ Kurz gestört wurde der Mannschaftskreis von FVE-Verteidiger Lukas Klappert, dessen Ansinnen, mit den TuS-Spielern abzuklatschen, bei mehreren Mechtersheimern gar nicht gut ankam. Klappert war wenige Minuten vorher am Platzverweis gegen Jannik Marx nicht unbeteiligt. „Der Vierer hat ständig provoziert“, sagte Mechtersheims stellvertretender Vorsitzender Dieter Demmerle. Ein rot-würdiges Nachtreten hatte scheinbar einzig Schiedsrichter Jan Dennemärker in der 82. Minute gesehen. Schmitt: „Da muss er einfach wegbleiben.“ Doch zu diesem Zeitpunkt war beim Stand von 4:0 für die Heimelf längst alles entschieden. Wie nicht nur im vorangegangenen Auswärtsspiel in Emmelshausen ließ Mechtersheim wenig zu. Im Grunde musste sich der FVE bei seinen Toren nicht einmal verausgaben. Daniel Fiege, Engers’ Rechtsaußen, profitierte davon, dass TuS-Linksverteidiger Dennis Sommer zumeist sehr weit aufgerückt war und hinten fehlte. Peter Klugs Fehler vor dem dritten Gegentor, als er einen harmlosen Rückpass nicht unter Kontrolle bekam (30.), passte in dieses Bild, und spätestens die vergebene Doppelchance von Özcelik und Max Lieberknecht (53.) war sinnbildlich dafür, dass für die Gäste nichts zu holen ist. „Neun Ausfälle waren zuviel, um es heute kompensieren zu können“, meinte Demmerle, dessen Sohn Dustin seinen zweiten Saisoneinsatz absolvierte. Die mangelnde Breite im Kader hatte Schmitt bereits nach der Niederlage in Emmelshausen betont – daran hatte sich im Saisonfinale nichts geändert, im Gegenteil. Daher wird es im Hinblick auf die neue Saison nicht nur darum gehen, gleichwertigen Ersatz für die feststehenden Abgänge – Lieberknecht, Sommer, Georg Ester – zu finden, sondern einen Kader zusammenzustellen, der eine ähnlich starke Saison spielen kann. Sport

x