Speyer Speyer: Unfallflucht verbreitet

Einer der Unfallschwerpunkte in Speyer: die Kreuzung „Rauschendes Wasser“.
Einer der Unfallschwerpunkte in Speyer: die Kreuzung »Rauschendes Wasser«.

Mit 2866 Unfällen im vergangenen Jahr hat die Polizeiinspektion Speyer einen Höchststand zu verzeichnen. Dabei handelt es sich in der Mehrzahl aber um kleinere Blechschäden. Bei fast jedem vierten Unfall spielt Unfallflucht eine Rolle. Rund 42 Prozent davon werden aufgeklärt.

Die Anzahl der Unfälle im Bereich der Polizeiinspektion Speyer ist im Vergleich zum Vorjahr erneut um 32 auf 2866 Unfälle gestiegen. Das geht aus der Verkehrsunfallstatistik hervor, die der Inspektionsleiter Stephan Weber gestern mit dem für Verkehr zuständigen Polizisten Jürgen Preek präsentierte. „Das ist definitiv der höchste Wert seit 25 Jahren“, sagte Preek. Trotzdem sei die Lage nicht besorgniserregend. Es habe im Bereich der Inspektion im vergangenen Jahr keine Verkehrstoten gegeben. Im Vorjahr waren es zwei gewesen. Auch die Anzahl der Schwerverletzten sei um fünf auf 63 zurückgegangen. Bei rund 80 Prozent der Unfälle handele es sich um kleinere Blechschäden und abgefahrene Außenspiegel. Als Beispiel nannte Preek die Wormser Straße. Dort gebe es häufiger Unfälle mit kleinerem Schaden, weil die Straße sehr eng sei. Eine mögliche Erklärung für die Häufung dieser Art von Unfällen sei beispielsweise, dass die zugelassenen Autos auf den Straßen immer größer werden. Der Platz in Parkhäusern, auf Parkplätzen und die Breite der Straßen wachse aber nicht entsprechend. Wie im Vorjahr ist auch 2017 das Thema Unfallflucht für die Polizei deutlich spürbar. „Knapp jeder vierte Unfall ist mit Unfallflucht verbunden“, stellte Preek fest. Allerdings könne nicht davon ausgegangen werden, dass dabei immer Vorsatz im Spiel ist, sagte Weber. Bei geringfügigem Touchieren könne es vorkommen, dass die Autofahrer den verursachten Schaden zunächst nicht bemerkten. Mit fast 42 Prozent liegt die Aufklärungsquote bei Unfallflucht leicht unter dem Vorjahreswert von rund 46 Prozent. „Wir sind bei dem Thema oft auf Zeugenaussagen angewiesen“, sagte Preek. Wenn der Schaden gravierender sei, gebe es mehr Ermittlungsansätze. Dann sei die Wahrscheinlichkeit, dass die Unfallflucht aufgeklärt werden könne, höher. Als Unfallschwerpunkte im Inspektionsgebiet nannte Preek vor allem die B 9 auf Höhe der Anschlussstelle Speyer-Nord mit der Abfahrt in die Schifferstadter Straße. Wegen der Häufung von Auffahrunfällen sei dieser Bereich in der Verkehrsunfallkommission thematisiert worden. Daher werde in der Schifferstadter Straße in Kürze ein zusätzlicher Beschleunigungsstreifen gebaut, um die Situation zu entschärfen (wir berichteten). Daneben seien die Kreuzung „Rauschendes Wasser“ sowie die Kreuzung Landwehrstraße/Schifferstadter Straße ebenfalls Unfallschwerpunkte. Die Landauer Straße sei dagegen in Bezug auf Verkehrssicherheit aus Sicht der Polizei nicht problematisch. Auch die Tempo-30-Regelung habe auf die vorher schon niedrige Anzahl an Unfällen in diesem Bereich keine Auswirkungen. Erfreut zeigte sich Preek über die installierte Ampelanlage im Bereich der B 39 an der Anschlussstelle Speyer-Süd. An dem früheren Unfallschwerpunkt würden nun so gut wie keine Unfälle mehr verzeichnet.

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