Speyer Den Einkauf miteinander erledigen

Taucht in den nächsten Tagen häufiger auf: Werbung für den Einkaufsservice im Stadtteil Speyer-West.
Taucht in den nächsten Tagen häufiger auf: Werbung für den Einkaufsservice im Stadtteil Speyer-West.

Zweimal binnen weniger Tage mussten die Verantwortlichen bei der Gemeinnützigen Baugenossenschaft (GBS), deren Nachbarschaftsvereins sowie des Awo-Seniorenhauses Burgfeld wenig Erbauliches über die Einkaufs- und Parkplatzsituation in Speyer-West lesen. Besonders ältere Mitbürger klagten darüber. Das war für die Betroffenen zu viel. „Seit 2011 gibt es einen Einkaufsdienst ,Do geht jemand mit mer einkaufe’ für Bewohner des Gebiets“, machte GBS-Frau Karin Hille-Jacoby in einem Anruf deutlich.

„Kritik üben am Parkplatzangebot ist das Eine, jedoch nicht unbedingt zielführend“, sagte sie unter Verweis auf den Artikel „Irgendwo abstellen“ vom 17. April. Darin war über Kritik im Netz an der gegenwärtigen Situation berichtet worden. Im Artikel „Grundrecht auf Wohnen gilt“ (30. April) hatte der Seniorenbeirat in seiner jüngsten Sitzung die knappe Parkplatzsituation kritisiert. Jeder einzelne Bürger könne überlegen, ob er nicht durch sein Verhalten dazu beiträgt, die Parksituation zu verschärfen. „Wir möchten gerne die Bewohner des Stadtteils Speyer-West informieren, dass es sehr wohl gute Angebote gibt, um die Einkaufsschwierigkeiten zu beheben. Wir – das ist das Sozialmanagement der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Speyer (GBS) und die Direktorin des Awo-Seniorenhauses Burgfeld. Wir kennen die Problematik insbesondere von Senioren, Alleinerziehenden ohne Auto und Personen mit geringem Budget“, so Hille-Jacoby. Daher hätte die GBS sich ihrer sozialen Verantwortung für ihre Mieter und darüber hinaus für Bewohner von West gestellt und einen Einkaufsdienst eingerichtet. Dieser werde gemeinsam mit dem Awo-Seniorenhaus Burgfeld angeboten. Die Vertreterin des GBS-Nachbarschaftsvereins listet im Gespräch mit der RHEINPFALZ die Vorteile des Angebots auf: „Der Einkaufsdienst beinhaltet Abholung zu Hause, Fahrt zu Geschäften im Stadtteil West, aber auch vereinzelt Geschäften in der Innenstadt wie Metzger oder Bäcker, das Heimbringen, auf Wunsch auch Einkaufserledigung.“ Die Vorteile liegen nach ihren Worten klar auf der Hand: „Kein lästiges Schleppen von schweren Einkaufstaschen, eigene Auswahl der Einkaufswaren sowie Zeit für Gespräche und Begegnung. Wir begleiten die Menschen persönlich beim Einkaufen.“ Kostenlos ist der Service nicht. Die Preise für den Service seien jedoch gestaffelt: Baugenossen zahlen 3 Euro, Bewohner des Stadtteils 5 Euro pro Einkauf, die Einkaufsübernahme kostet für alle 5 Euro pro Einkauf. Fahrten finden jeden Montag statt. Laut Angelika Schach, Direktorin des Awo-Seniorenhauses Burgfeld, die immer montags einen Mitarbeiter für die Einkaufsfahrten abstellt, steigen wöchentlich zwischen fünf und acht Mitbürger ein. „Das Angebot ist speziell für ältere Mitbürger, die nicht mehr so mobil sind“, betonte sie auf Anfrage. „Wir könnten auch zweimal die Woche fahren.“ Dass das bisher noch nicht so weit sei, liegt ihrer Meinung nach an der geringen Bekanntheit des Services und an der „Schwellenangst“ vieler Bürger, wie Schach es nennt. „Oft will man sich nicht eingestehen, dass man Unterstützung brauchen könne.“ Die Anbieter werden in den nächsten Wochen verstärkt im Stadtteil darüber informieren: Die Flyer werden nun noch einmal neu ausgelegt in der Quartiersmensa Q+H, im Seniorenbüro, bei der Gewo und im Soziale-Stadt-Büro am Berliner Platz, aber auch im Awo-Seniorenhaus Burgfeld, bei der GBS und dem Sozialmanagement der GBS (Nachbarschaftsverein, Conrad-Hist-Straße 1a). Übrigens: Wer nächste Woche Einkaufshilfe braucht, muss sich heute anmelden. INFO & Anmeldung Telefon: 06232 81040 (Awo-Seniorenhaus Burgfeld). Die Anmeldung muss bis freitags, 12 Uhr, für die Folgewoche erfolgen.

Entspannt einkaufen: Der Service in West macht’s möglich.
Entspannt einkaufen: Der Service in West macht’s möglich.
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