Kirkel Sie brachten Siebenpfeiffers Ideen unters Volk

Georg Ritter (1795 bis 1854), couragierter Drucker und Verleger aus Zweibrücken.
Georg Ritter (1795 bis 1854), couragierter Drucker und Verleger aus Zweibrücken.

Ein wissenschaftliches Kolloquium der Siebenpfeiffer-Stiftung beschäftigt sich nächste Woche in Kirkel mit der Rolle, die mutige Druckereibesitzer und Verleger einst für die Freiheitsbewegung um Siebenpfeiffer und Wirth gespielt haben.

Ohne Veröffentlichung ihrer Thesen in gedruckten Medien hätten die Freiheitskämpfer in der Zeit des Hambacher Fests nicht ihren gewaltigen Zuspruch in der Öffentlichkeit finden können. Liberale Drucker und Verleger verbreiteten Siebepfeiffers Ideen in Büchern, Zeitungen und Flugblättern. „Sie waren es, die sich mit der Obrigkeit und den Zensurbehörden auseinanderzusetzen hatten und nicht selten auch selbst hinter Gittern landeten“, sagt Theophil Gallo, Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung.

Noch wurden die Rolle und der Einfluss der Publizisten in der historischen Forschung nicht intensiv unter die Lupe genommen. Daher widmet sich ein wissenschaftliches Kolloquium der Siebenpfeiffer-Stiftung am 15. und 16. Oktober im Bildungszentrum der saarländischen Arbeitskammer in Kirkel dem Thema „Vormärzliche Verleger zwischen Zensur, Buchmarkt und Lesepublikum“.

Ein Zweibrücker Held der „schwarzen Kunst“

Ein gutes Dutzend Wissenschaftler beleuchtet das Thema in Vorträgen.

Unter anderem spricht Thomas Gergen von der Uni Saarbrücken über den Zweibrücker Druckereibesitzer Georg Ritter (1795 bis 1854), der Siebenpfeiffers und Wirths Zeitungen „Rheinbayern“ und „Deutsche Tribüne“ weiter veröffentlichte, wenn die eigenen Druckerpressen der Autoren polizeilich versiegelt und somit nicht benutzbar waren. Georg Ritter war es auch, der im Sommer 1834 die Landauer Gerichtsprozesse gegen die Redner des Hambacher Fests in gedruckter Forum zum allgemein zugänglichen Lesestoff machte.

Info

  • Das Tagungsprogramm kann bei der Siebenpfeiffer-Stiftung in Homburg, Telefon 06841 1048409, geordert werden.
  • Interessenten können am Kolloquium teilnehmen. Es gilt die 3G-Regel.
  • Die Vorträge werden im Internet übertragen. Interessierten wird nach Anmeldung ein Zugangslink geschickt.
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