Pirmasens Wie einst Robin Hood

Das Chanson-Musical

Schon das Bühnenbild war ein Hingucker: Die verwinkelten Gassen mit den eng aneinandergebauten, in dunklen Farben gehaltenen Häusern hatten ein ganz eigens Flair. Zehn Protagonisten, die jeweils in verschiedenen Rollen auftraten, besangen ihre Handlungen vor diesen Häusern. Arbeitsgeräte wie Schreibmaschinen und Stühle brachten sie selbst mit, denn zunächst spielte das Stück in einem Pariser Postamt.

Im Hintergrund der Bühne begleiteten drei Musiker die Sänger mit Musette-Walzern an Klavier, Percussions, Querflöte, Klarinette und Saxofon. Rhythmisch passten sie sich dem Sprechgesang der Darsteller an, ließen sogar Klezmer - die traditionelle jüdische Instrumentalmusik - erkennen. Die einzelnen Stücke des Musicals von dem in Paris geborenen Komponisten Michel Legrand sind perfekt auf die Akteure und ihre darzustellenden Rollen und Auftritte zugeschnitten. Der ursprüngliche Text stammt von dem französischen Autor Marcel Aymé. Die deutsche Übersetzung im Reim von Edith Jeske ist der heutigen Sprache angepasst - auch mit einigen Kraftausdrücken bestückt.

Als die Glocke mit fünfmaligem Schlagen den Feierabend im Postamt einläutete, wurden auf der Bühne die im Rhythmus klappernden Schreibmaschinen zugedeckt. Für den fleißigen, aber schüchternen Postbeamten Dutilleul ist das kein Zeichen zur Eile. Er hat Zeit, denn er lebt allein und ist unglücklich in seine mit einem Staatsanwalt verheiratete Nachbarin Isabelle (Marie Lumpp) verliebt, die ihn gar nicht beachtet.

x