Pirmasens Wawi weiter gut im Geschäft

Wawi wächst weiter: Der Hersteller von Schokolade- und Zuckerprodukten konnte auch im zurückliegenden Geschäftsjahr (30. April 2014) Umsatz und Absatz steigern. Im Werk Münchweiler soll 2015 noch eine halbe Million Euro investiert werden, kündigte Firmenchef Walter Müller an.

Die Geschäfte laufen gut. Um fast zehn Prozent konnte die Gruppe ihren Umsatz steigern, der zuletzt bei etwa 110 Millionen Euro lag. Damit verbunden war eine Steigerung der Produktionsmenge: von etwa 15.000 auf über 16.000 Tonnen Süßwaren im Jahr. Darüber informierten gestern der Vorstandsvorsitzende Walter Müller, Vorstandsmitglied Andreas Nickenig und Geschäftsführerin Alexandra Serret. Weniger erfreulich habe sich die Ertragslage entwickelt, so Nickenig – zurückzuführen auf „unerwartet hohe Preissteigerungen beim Hauptrohstoff Schokolade“. Das habe allerdings, so Alexandra Serret, alle in der Branche getroffen. Mit einem tatsächlichen Engpass beim Rohstoff Kakao – Berichte prognostizierten kürzlich einen dauerhaften Engpass aufgrund eines rückläufigen Angebots – hat das aus Sicht des Firmenchefs nichts zu tun. Vor allem Spekulationen seien dafür verantwortlich, so Müller. Weltweite Hauptlieferanten bei Kakao sind nach wie vor die westafrikanischen Länder Ghana und Elfenbeinküste, aber andere wie Vietnam kämen hinzu. Hauptkonsumenten bleiben die Europäer. Vorne dabei sind die Deutschen mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von etwa zehn Kilogramm im Jahr; Chinesen, denen nachgesagt wird, sie trieben die Nachfrage hoch, liegen noch im Gramm-Bereich. Die in China verzehrten Wawi-Produkte sind übrigens in der Regel aus Europa importiert, berichtet Müller – weil Schokolade aus Europa Prestigeobjekt sei, aber auch, weil das Misstrauen der Chinesen in eigene Erzeugnisse nach Lebensmittelskandalen groß sei. In China unterhält Wawi eine Produktion, die vor allem für andere Märkte produziert. Ausländische Wawi-Produktionsstätten gibt es außerdem in Kanada, Rumänien und Australien. Am deutschen Standort Münchweiler soll – nach Investitionen von etwa 400.000 Euro 2014 – 2015 noch eine halbe Million investiert werden, so Müller, vor allem im Verpackungsbereich. 140 Beschäftigte (inklusive 35 Saisonkräfte) arbeiten dort, vier weniger als voriges Jahr; drei Auszubildende sind darunter. Eine neue Produktserie werde bei der Süßwarenmesse Anfang 2015 vorgestellt, kündigte Serret an. Zudem soll es bei der neuen Marke „Hardy“ ab Februar 30 Sorten Trüffel geben, die in Sechser-Packungen in Pirmasens selbst zusammengestellt werden könnten, so Müller. Und noch etwas hat der 62-jährige Firmenchef für 2015 geplant: Eine Wawi-„Heimatdose“ mit Pfälzer Motiven – Mitbringsel aus der „Schokoladen-Stadt“. (tre)

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