Pirmasens Was geht am Wochenende?

Wer glaubt, dass die unter Jugendlichen mit am häufigsten verwendete Frage „Was geht am Wochenende?“ in einer Kleinstadt wie Pirmasens zwangsläufig mit einem „Jo, mo wida gar nix“ beantwortet werden muss, liegt falsch. Die Auswahl wächst nämlich – zur Freude der Partygänger.

Aber was tut sie denn so, die Pirmasenser Jugend, nach einer anstrengenden Schul- oder Arbeitswoche am Freitag – und Samstagabend? Und vor allem: wo? Die Frage nach dem „was“ ist leicht geklärt: Man wird die Teens und Twens eher selten bei Veranstaltungen in der Festhalle oder Vorträgen in der Volkshochschule antreffen – Ausnahmen bestätigen die Regel. Um zu sehen, was die „Zukunft der Stadt“ abends so treibt, muss man andere Lokalitäten, andere Locations, aufsuchen. Zum Beispiel das „Irish Pub“ – die kleine Eckkneipe in der Landauer Straße mit Richard hinterm Tresen ist mittlerweile eine Institution. Ob mittwochs bei der Open Stage, wo jeder sein musikalisches Talent unter Beweis stellen kann, oder zu den St.-Patricks-Day-Partys – Guinness und Cider schmecken immer und das „Pub“ ist für junge Menschen eine der meistbesuchten Kneipen in Pirmasens. Fast schon legendär und sogar über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist das „Spirit“. Die Disco mit Techno- und Mainstreambereich im ehemaligen Güterbahnhof ist jeden Freitag gut besucht bis rappelvoll. Konkurrenz in Sachen „Club Location“ bekommt das „Spirit“ nur vom „Quasimodo“ in der Pestalozzistraße. Wer das Tanzbein schwingen will, kommt in der selbst ernannten „Music- und Eventhall“ beispielsweise bei Abipartys der Pirmasenser Gymnasien mit diversen DJs und Konzerten voll auf seine Kosten. Liebhaber vor allem alternativer Musik finden sich im „Saalbau“ in der Bitscher Straße ein, wo sich beinahe wöchentlich diverse Bands und Künstler die Klinke in die Hand geben. Die Pirmasenser Hardrock- und Heavy-Metal-Szene trifft sich in der „Schwemme“ in der Blümelstalstraße. Mit dem „Z1“ hat Pirmasens in der Zweibrückerstraße seit einiger Zeit auch wieder einen Musikclub, der sich so auch in Deutschlands Großstädten finden ließe. Jeden zweiten Donnerstag öffnet die Non-Profit-Bar für Musikfans ihre Pforten. Ruhiger geht es in Kuchems Brauhaus zu, wo man sich am Schlossbrunnen zu einem selbst gebrauten Bier treffen kann. Stets gut gefüllt ist auch Jürgen Scheibs „Caramba-Bar“ in der Bahnhofsstraße, wo sich leckere Cocktails zu Tex-Mex-Food genießen lassen. Nach einer Pizza im dazugehörigen Restaurant geht’s für Cocktails und Co. in der Bitscher Straße runter in den Keller des „Novello Underground“. In den Shisha-Bars „Mokka“ (Alleestraße) und Dubai (Hauptstraße) chillt die Jugend der Stadt bei einer Wasserpfeife. Jung und Alt vereint Heinz Satters Bistro-Bar „Kulisse“ in der Alleestraße, wo auch fast schon Großstadtflair aufkommt. Vor allem zu den Hochzeiten der deutschen Partysaison, Karneval und Oktoberfest, ist nahezu die gesamte Pirmasenser Jugend bei den Events von Tom Memmer auf dem Beckenhof mitten im Pfälzerwald versammelt. Vergleichsweise neu sind die „Unicorn Art Lounge“ und „Emils Bar“. In ersterer lassen sich seit Ende letzten Jahres Gemälde des Künstlers James Rizzi (und eine tolle Aussicht über die Stadt) bei diversen Speisen und Getränken betrachten. Seit 2012 hat die „erste Adresse“ der Stadt, das Hotel-Restaurant Kunz in Winzeln, mit „Emils Bar“ noch ein wenig mehr urbanes Feeling nach Pirmasens gebracht, auch wenn die Preise der Getränke das Budget der meisten Jugendlichen übersteigen dürften. Die Liste der „jungen Hotspots“ in Pirmasens und Umgebung könnte durchaus noch weitergehen. Dass sich das Nachtleben einer 40.000-Einwohnerstadt nicht mit dem einer Metropole vergleichen lässt, dürfte jedem klar sein. Dennoch ist es nicht so, dass die Pirmasenser Jugend an eine Dorfdisco oder eine Eckkneipe gefesselt ist – gerade in letzter Zeit hat sich gezeigt, dass die Nächte in Pirmasens durch ein wachsendes Netzwerk an frischen Locations immer länger werden.

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