Pirmasens „Vom Sportlichen her absolut begeistert“

Frank Steigelmann ist 38 Jahre jung. Seit seinem siebten Lebensjahr spielte er stets Fußball für den FK Pirmasens. In 77 Regionalliga- und 363 Oberligaspielen war er als Torhüter der Rückhalt des Traditionsvereins. Zuletzt war er dessen Torwarttrainer. Jetzt machte Steigelmann den großen Schnitt. Er verließ den FKP und übernahm das Traineramt bei der neuen Spielvereinigung Waldfischbach/Burgalben. Am Sonntag gastiert Steigelmanns Truppe in der A-Klasse Pirmasens/Zweibrücken zum Spitzenspiel und Derby beim FK Clausen.

Herr Steigelmann, wie bekommt Ihnen der Vereinswechsel nach 31 Jahren beim FKP?

Das ist etwas völlig Neues für mich, auch wenn ich in den letzten beiden Jahren Erfahrungen im Trainerjob gesammelt habe. Es macht viel Spaß und fühlt sich richtig gut an, zumal die Jungs mitziehen. Ich bereue den Schritt überhaupt nicht – im Gegenteil. Sie standen rund 30 Jahre lang im Tor, nun stehen Sie an der Außenlinie ... Ganz so neu ist das ja nicht für mich. Bausteine aus meiner Tätigkeit als Torwarttrainer konnte ich mitnehmen, beispielsweise die Kenntnisse bei der Menschenführung. Viel habe ich mir selbst angeeignet, viel von meinen früheren Trainern übernommen. Ich hatte ja in drei Jahrzehnten genug Trainer und Gelegenheit gehabt. Allen voran muss ich da Peter Tretter, aber auch Robert Jung nennen. Stark beeindruckt hat mich Theobald Trapp, der vor 20 Jahren schon Dinge machte, die heute modern sind. Das soziale Verständnis hat mir Andreas Kamphues mitgegeben. Wie gelingt Ihnen die Umstellung vom Leistungssport zum Hobbyfußball? Natürlich kann man die Ligen nicht miteinander vergleichen, aber ich muss nur, wenn überhaupt, ganz geringe Abstriche machen. Meine Spieler wollen dreimal in der Woche trainieren. Sie sind mit großem Eifer dabei. Vor dem Horror eines Trainers, der nur mit sieben oder acht Mann arbeitet, bin ich meilenweit entfernt. Ich habe das Luxusproblem, manchmal nicht zu wissen, was ich mit den ganzen Spielern machen soll. Wie funktioniert denn die neue Spielgemeinschaft? Erst mal bin ich vom Sportlichen her absolut begeistert. Als ich mich entschloss, die SG Waldfischbach zu trainieren, gab es ja die Spielgemeinschaft mit dem SV Burgalben noch nicht. Da musste ich mich auch umstellen. Plötzlich gab es ganz neue Gesichter. Organisatorisch ist das bei 45 Spielern auch eine neue Herausforderung. Aber ich weiß ein tolles Trainerteam neben mir. Auch die Offiziellen beider Vereine verstehen sich sehr gut. Die Spielgemeinschaft entpuppt sich im Nachhinein als Segen für die Vereine. Sie sind ja noch topfit, kündigten allerdings an, nicht mehr selbst spielen zu wollen. Warum? Es gibt Gründe, warum ich aufgehört habe. Ich denke, ich habe einen guten Absprung geschafft. Es reicht. Außerdem ginge während der Spiele mit mir im Tor vieles verloren, was ich von der Außenlinie besser sehen kann. Mit Matthias Jordan habe ich zudem einen ganz hervorragenden Mann im Tor. Er hielt uns beim Sieg in Rieschweiler vor unserer Führung im Spiel. Wie lautet Ihr Saisonziel? Es gibt kein Saisonziel an sich. Erstmal muss das ganze Wischiwaschi um den Aufstieg in die Bezirksliga aus den Köpfen der Spieler raus. Wir haben ein super Vereinsleben, das wir beibehalten wollen. Die Spielgemeinschaft soll zusammenwachsen. Immerhin standen vier Spieler aus Burgalben, also der B-Klasse, beim Saisonauftakt in der Startelf. Ihre Prognose zum Derby beim FK Clausen? Nun, Clausen ist auch mein Wohnort. Ganz klar: Da wollen wir was holen. Der FK Clausen hat sehr gute Einzelspieler in seinen Reihen. Da wollen wir mit unserem Teamgeist dagegenhalten. Der dritte Spieltag Samstag, 15 Uhr: VB Zweibrücken/Ixheim II - Petersberg Samstag, 17.15 Uhr: SV Lemberg - SV Battweiler Sonntag, 13 Uhr: FC Fehrbach II - SV Ruhbank Sonntag, 15 Uhr: SG Rieschweiler II - TSC Zweibrücken II, TV/SC Hauenstein II - FC Dahn, FK Clausen - SpVgg Waldfischbach/Burgalben, TuS Leimen - TuS Maßweiler Sonntag, 17 Uhr: Palatia Contwig - FC Fischbach