Pirmasens „Verlust an kulturellem Leben“

„Wir können nicht Jahre warten, bis sich da mal was tut.“ Im Fehrbacher Ortsbeirat regt sich Unmut gegen die Stadtspitze, die in Sachen Turnhallenumbau zu zögerlich sei. In der Sitzung am Donnerstag warnte Ortsvorsteher Peter Schneider vor einem unwiederbringlichen Verlust an kulturellem Leben, wenn die Stadtspitze selbst Planungen für den Umbau nicht einzuleiten gewillt sei.

Wie mehrfach berichtet, wurde das Fehrbacher Jugendheim vom Besitzer, der katholischen Kirche, wegen Baufälligkeit teilweise abgerissen. Jetzt fehlt ein Veranstaltungssaal für große Vereinsfeste. Die sollen künftig in der Schulturnhalle stattfinden, was jedoch wegen fehlender Infrastruktur ein Problem darstellt. Unter anderem fehlt es an einer Küche und vorgeschriebenen Toiletten entsprechender Größe. Von der Stadtspitze war ein Umbau zugesichert worden, um das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Fehrbach nicht abzuwürgen. Ein Ortstermin am 19. Juli sei jedoch sehr unbefriedigend verlaufen, berichtete Schneider. Von der Stadtspitze sei darauf verwiesen worden, dass Fehrbach generell eine der schönsten Schulturnhallen im Stadtgebiet habe. „Wenn das die Schönste sein soll, wie schlimm steht es dann um die anderen“, merkte Schneider am Donnerstag dazu an. Statt Zusagen oder gar einem ersten Konzept für einen Umbau habe er nur ausweichende Antworten erhalten, monierte der Ortsvorsteher. „Wir brauchen keinen Prachtbau“, betonte Schneider. Peter Schwarz (CDU) forderte, dass im neuen Haushalt bereits ein größerer Posten eingeplant werden müsste, damit im kommenden Jahr wenigstens geplant werden könne. „Ich sehe die Gefahr, dass Veranstaltungen ausfallen. Das passiert ja jetzt schon “, so Schwarz. Fortschritte gebe es hingegen bei der Sanierung des Ehrenmals in der Ortsmitte. Allerdings habe Schneider hier auch „hart“ nachbohren müssen. Vorschläge des Ortsbeirats seien wiederholt von der Stadtverwaltung links liegen gelassen worden, ohne sich vor Ort vom Zustand der Anlage zu überzeugen. Unter anderem sei ein Anstrich der seitlichen Betonmauer abgelehnt worden, weil durch die blütenweiße Mauer die Wirkung des Denkmals beeinträchtigt werde, monierte Schneider. Die Wand werde jetzt dennoch gestrichen, auch um ein Graffiti verschwinden zu lassen. Anschließend soll eine Efeubepflanzung erfolgen. Wenig Neues gab es von der Leichenhalle, deren Sanierung frühestens in sechs Jahren in Erwägung gezogen werden könne. Bis dahin sollen Risse in der Wand weiter beobachtet werden. Der Wunsch des Ortsbeirats, die Halle selbst zu streichen, sei auch schwierig zu erfüllen, da die Stadt selbst kein Gerüst stellen dürfe, sondern nur eine Fachfirma. „Am besten ist es offenbar, wenn sich die Bürger direkt an die Stadt wenden“, meinte Schneider grundsätzlich und verwies auf einen Besucher des Spielplatzes am Kuttelbrunnen, der sich über den desolaten Zustand der Anlage beklagt habe. Während ähnliche Beschwerden aus dem Ortsbeirat von der Verwaltung ignoriert würden, sei im Fall des Spielplatznutzers binnen zwei Wochen reagiert worden. Die wuchernden Brennnesseln wurden geschnitten. Massen an Äpfeln auf dem Boden beseitigt und proppenvolle Mülleimer wurde geleert. In Sachen Spielplätze konnte Schneider im Fall der Anlage am Karl-Matheis-Platz einen Ausbau verkünden. Eine Holzburg mit Rutsche war vom Ortsbeirat gewünscht worden. Gartenamtsleiter André Jankwitz habe jedoch eine bessere Idee, von der sich Schneider gerne überraschen lassen wolle. (kka)

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