Pirmasens Unter Klopp und Tuchel trainiert

Der „Zehner“ des FKP: Christian Grimm.
Der »Zehner« des FKP: Christian Grimm.

«PIRMASENS.» Die zweiten Mannschaften von Fußball-Bundesligisten sind voll von jungen, hungrigen Spielern, die auf den ganz großen Durchbruch hoffen. So verhält es sich auch beim FSV Mainz 05 II, der heute (Anstoß: 14 Uhr) in der Regionalliga Südwest beim FK Pirmasens gastiert. Christian Grimm, der Mann im zentralen offensiven Mittelfeld des FKP, gehörte früher auch zur Mainzer U23.

Im Januar 2008, da war er 20 Jahre jung, wechselte Grimm vom ASV Fußgönheim zu den Nullfünfern, bei denen damals der Cheftrainer Jürgen Klopp hieß. Es lief gut für den flinken Dribbler aus der Pfalz, der vier Monate später mit Mainz 05 II (und dem heutigen FKP-Kapitän Marco Steil als Mitspieler) die Oberliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga feierte. Unter Klopp machte Grimm auch bei einem Testspiel des Profiteams gegen Darmstadt 98 mit. „Danach hat mich ,Kloppo’ sehr gelobt“, erzählt der heute 31-Jährige. Es folgten drei Jahre mit Mainz II in der Regionalliga West, immer in der Hoffnung, sich für den Erstligakader, bei dem er oft mittrainierte, empfehlen zu können. Einmal sei er seinem Ziel ganz nah gewesen, berichtet Grimm. Klopps Nachfolger Thomas Tuchel habe ihm gesagt, dass er ihn hochziehen wolle. „In der Saisonvorbereitung hatte ich dann aber eine selbst verschuldete Blutvergiftung. Tuchel war deswegen sauer und hat mich aussortiert“, berichtet Grimm. Dennoch blickt er ohne Groll auf seine dreieinhalb Jahre in Mainz, die ihn mit heutigen Champions-League-Coachs zusammenbrachte: „Es war super, unter Klopp, Tuchel und auch Martin Schmidt trainiert zu haben. Das hat mir sehr geholfen.“ 2011 wechselte Grimm für drei Jahre nach Elversberg und nach einer weiteren Runde in Homburg schloss er sich 2015 dem FKP an. Damit endete seine Zeit als Berufsfußballer. Grimm musste sich neu orientieren. Er begann in Landau bei seinem damaligen Teamkollegen Benjamin Auer eine Ausbildung als Fitnesskaufmann. Diese Woche hatte er seine schriftliche Abschlussprüfung. „Im Januar ist noch eine mündliche Prüfung. Ich bin guter Dinge“, sagt der inzwischen in Landau-Nußdorf lebende Grimm. Seine vierte Saison in Pirmasens dürfte bislang seine beste sein. Auf seiner Wunschposition, der Zehn, ist der Initiator vieler Tore gesetzt. „Da bin ich am effektivsten, weil ich da mit meinen Dribblings den Ball durchstecken kann“, argumentiert Grimm. Und seine Mannschaft belegt nach dem ersten Rückrundenspieltag mit 23 Punkten überraschend Platz neun. Im letzten Heimspiel vor der Winterpause gegen die junge, spielerisch starke zweite Mannschaft der Mainzer gelte es, „Kampfstärke und Härte zu zeigen, gut zu stehen, auf Fehler zu lauern und dann schnell nach vorne zu spielen“. Da Ricky Pinheiro gesperrt ist, rückt Jan Luca Rebmann ins 18-köpfige Aufgebot. Daniel Kläs steht prinzipiell als Ersatzkeeper zur Verfügung, könnte aber noch kurzfristig ausfallen, denn er wird wieder Vater.

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