Pirmasens Schreckschusswaffen begehrt

„Seit der Silvesternacht ist die Nachfrage nach Schreckschusswaffen ganz extrem gestiegen“, registriert Manfred Steigerwald aus Pirmasens eine deutliche Zunahme der Waffenkäufe in seinem Geschäft. Derzeit kämen die Produzenten überhaupt nicht mehr mit den Lieferungen nach. Auch Pfefferspray sei fast überall ausverkauft. Die Zahl der Neuanträge für einen kleinen Waffenschein reißt ebenfalls nicht ab. Im Landkreis haben seit 1. Januar fast doppelt so viele Südwestpfälzer die Genehmigung beantragt, ihre Schreckschusswaffe auch außerhalb des Hauses tragen zu dürfen, als im gesamten Vorjahr. „In den vergangenen Jahren lagen die Zahlen bei den kleinen Waffenscheinen immer im einstelligen Bereich“, teilte Talea Meenken von der Pressestelle der Pirmasenser Stadtverwaltung mit. Das bedeutet, dass immer weniger als zehn Anträge pro Jahr eingingen. Das änderte sich im vergangenen Jahr bereits, als schon 19 kleine Waffenscheine beantragt wurden. Aktuell liegt die Zahl der Anträge für das Jahr 2016 bei 27. Bereits bewilligt wurden 19, acht seien noch in Bearbeitung, so Meenken. Noch deutlicher ist die Situation im Kreis. Seit dem 1. Januar wurden 45 kleine Waffenscheine erteilt und 18 Anträge sind noch in Bearbeitung, informierte Ulla Eder, Sprecherin der Kreisverwaltung. 2015 wurden 36 kleine Waffenscheine erteilt. In den vergangenen Jahren war die Zahl der Anträge laut Eder konstant. Der Anstieg ist erst seit dem 1. Januar festzustellen. Die höhere Zahl an Anträgen im Kreis gegenüber der Stadt könnte ihren Grund darin haben, dass der Antrag auf der Internetseite der Kreisverwaltung heruntergeladen werden kann, während sich der Antragsteller bei der Stadtverwaltung einen Antrag abholen muss. Insgesamt sind im Landkreis Südwestpfalz 402 kleine Waffenscheine erteilt, in der Stadt Pirmasens sind es 166. Richtige Waffenscheine, die zum Tragen einer scharfen Schusswaffe außer Haus berechtigen, gibt es im Landkreis einen und in Pirmasens keinen einzigen. Waffenbesitzkarten für Jäger und Sportschützen sind keine Waffenscheine. (kka/mar)