Pirmasens Südwestpfalz: Sparkassen-Filialen schließen am 1. April

Weniger Standorte, weniger Filialen, mehr Berater: So will die Sparkasse Südwestpfalz den Veränderungen im Bankensektor entgegen
Weniger Standorte, weniger Filialen, mehr Berater: So will die Sparkasse Südwestpfalz den Veränderungen im Bankensektor entgegentreten.

Zum 1. April setzt die Sparkasse Südwestpfalz ihre geplante Strukturänderung um: Ein Teil der Geschäftsstellen wird in Selbstbedienungsfilialen umgewandelt, fünf bisherige SB-Standorte machen dicht. Die Zusammenarbeit mit Genossenschaftsbanken wird verstärkt.

Zudem will die Sparkasse Personal abbauen, obwohl man für die Beratung von Firmen- und Privatkunden sowie fürs Privatbanking Mitarbeiter suche. Laut Vorstandsmitglied Jürgen Keiper nutze man die Altersfluktuation, um die Gesamtanzahl an Sparkassenmitarbeitern zu reduzieren. Der Vorstandsvorsitzende Peter Kuntz sagt: „Die reine Veränderung der Geschäftsstellenstruktur bringt keinen Stellenabbau mit sich, zumindest nicht im Beratungsbereich.“

Die Schließung mehrerer Standorte, die im Oktober angekündigt wurde, wird jetzt umgesetzt. Am 1. April werden acht oder neun Geschäftsstellen (die Entscheidung über den Heltersberger Standort ist noch nicht getroffen) in SB-Filialen umgewandelt: Das betrifft die Standorte Fischbach, Hornbach, Lemberg, Münchweiler, Niederauerbach, Rieschweiler, Wallhalben und Winzeln. In Wallhalben tut sich die Sparkasse mit der Volksbank Kaiserslautern zusammen und bietet eine gemeinsame SB-Stelle am Standort der Volksbank am Supermarkt. Das Sparkassen-Gebäude soll laut Keiper verkauft werden. In Winzeln sind die beiden Geldinstitute künftig zusammen am Standort der Sparkasse zu finden, ebenso in Hermersberg, wo die Volksbank ihre mit Mitarbeitern besetzte Filiale schließe und zusammen mit der Sparkasse einen SB-Standort anbieten will.

Auch die Lemberger Filiale kooperiert künftig mit einer Genossenschaftsbank: Am bisherigen Standort der Sparkasse können dann auch Kunden der VR-Bank Südwestpfalz auf Geldautomat und SB-Terminal zugreifen. Für Niederauerbach gebe es noch keine endgültige Lösung: Zunächst böten Sparkasse und VR-Bank eigene SB-Filialen an.

Ebenfalls Anfang April schließen die SB-Stellen Wilgartswiesen (dort kommt dienstags der Sparkassenbus vorbei), Horeb, Ruhbank, Krankenhaus und Fehrbach. Im Kaufland in Fehrbach können Sparkassen-Kunden künftig gebührenfrei auf den Automaten der VR-Bank zugreifen, berichtete Kuntz. Dem Vorstandsvorsitzenden zufolge hat der Verwaltungsrat die Entscheidungen für die einzelnen Standorte einstimmig getroffen.

Kuntz warb am Freitag um Verständnis für den Abbau der Filialen. „Wir haben den Eindruck, dass in der Bevölkerung und in Teilen der Presse nicht angekommen ist, wie sich die Lage im deutschen Bankensektor darstellt.“ Die Sparkasse sei gezwungen, ihr Geschäftsmodell zu ändern, „weil wir sonst nicht überleben“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Bei der Sparkasse Südwestpfalz erledigten inzwischen 56 Prozent der Kunden ihre Bankgeschäfte online, bei den unter 65-Jährigen seien es 75 Prozent. Zudem müsse die Bank mehr Ertrag generieren, weil sie bei Kreditvergaben inzwischen einen höheren Eigenanteil vorhalten muss.

Die Nachfrage nach Beratungen nehme indes zu. Auf diesem Sektor müsse die Sparkasse investieren. Der Vorsitzende betonte, dass die Bank weiterhin in jeder Verbandsgemeinde die Möglichkeit für Beratungen bietet. „Es sind unsichere Zeiten“, so Kuntz’ Begründung für den gestiegenen Bedarf.

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