Pirmasens Rockkonzert: „Deep Green Sunset“ vor „Alison’ Rough“

Vielleicht lag es am Überangebot an Konzerten und Festen an Pfingsten, dass nur 50 Musikfreunde zur CD-Release-Party von „Alison’s Rough“ in die Zweibrücker Eventhalle kamen. Der Abend legte den Grundstein für eine mögliche weitere Kooperation der Zweibrücker mit der Pirmasenser Band „Deep Green Sunset“.

Die Lieder von „Alison’s Rough“ klingen nach Grunge und dem Rock der 90er Jahre. „Deep Green Sunset“ würzt Eigenkompositionen mit Nu Metal und Crossover. Man mag einst jung gewesen sein, als „Faith No More“, „Rage against the Machine“, „Alice in Chains“, „Soundgarden“ und „Pearl Jam“ den Horizont der Rockmusik um Depression, dunkle Gitarrenriffs und um Rap erweiterten. Heute muss man damit leben, dass diese schöne Zeit leider schon wieder 30 Jahre alter Kaffee ist. Auch wenn die Rezeptur von einst immer noch so schmackhaft klingt. Während „Alison’s Rough“ sich dem klassischen und dem Grungerock widmen, hält „Deep Green Sunset“ mit Nu Metal das aufrecht, was Freunde klassischer Rockmusik einst zutiefst verschreckt hat. Doch die Ohren der Musikwelt öffneten sich dann doch beiden erneuernden Stilrichtungen der Rockmusik. Wer „Nirvana“-Grunge hörte, konnte in der Regel auch was mit den „Red Hot Chili Peppers’“-Crossover anfangen. Man kann zugeben, dass „Deep Green Sunset“ den Hauptdarstellern des Abends – „Alison’s Rough“ – schon ein klein wenig die Schau gestohlen hat. Da steht aber eine 20 Jahre währende gemeinsame Musikgeschichte einer Band gegenüber, die neu formiert ist und die noch keine Ahnung davon hat, wie gut sie ist und noch werden kann. „Deep Green Sunset“ gehört übrigens sogar zu den regionalen Bands, die was Großes hätten werden können. Doch wie beim saarländischen Gegenüber „Blackeyed Blonde“ war es für die bundesdeutsche Musikwelt wohl kaum vorstellbar, dass ausgerechnet aus Pirmasens mit „Deep Green Sunset“ würdige Vertreter des deutschen Crossover kommen könnten. Und es ist wirklich deutscher Crossover, wofür „Deep Green Sunset“ steht. Denn die sechsköpfige Band singt zweisprachig. Mit unter anderem „Krieger“ hat sie zudem bärenstarke Titel im Gepäck. Dieser wird voraussichtlich noch in diesem Jahr auf CD veröffentlicht. Zwölf bis 13 neue Titel soll sie beinhalten. Dem hohen Anspruch ihrer nun veröffentlichten Debüt-CD wird die neue Zweibrücker Band „Alison’s Rough“ im Großen und Ganzen auch auf der heimischen Konzertbühne gerecht.

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