Pirmasens Pirmasenser Weiterentwicklung

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Überragend: Salif Cissé glänzte mit enormer Zweikampfstärke. Hier behauptet sich der defensive Mittelfeldspieler des FKP gegen den Top-Torschützen des FC Homburg, Christopher Theisen. Rechts schaut Dennis Krob zu.

«PIRMASENS.» Der 29. April 2005 gilt als einer der schwärzesten Tage des FK Pirmasens im 21. Jahrhundert. Mit 0:7 ging „die Klub“ da im Saar-Pfalz-Derby der Fußball-Oberliga gegen den FC Homburg unter – die höchste Punktspielniederlage im Stadion Husterhöhe überhaupt. Der damalige FKP-Trainer Fritz Fuchs, der einst die Homburger in die Bundesliga geführt hatte, musste nach diesem Debakel gehen. Ausgerechnet jener FCH hat seither nicht mehr in Pirmasens gewonnen, obwohl er immer den teureren Kader hatte. Das 0:0 am Samstag in der Regionalliga war das zehnte Spiel des FCH in Pirmasens ohne Sieg.

Diesen Punkt gegen die einmal mehr leicht favorisierten Homburger verdiente sich der FKP mit einem sehr kompakten, couragierten Auftritt redlich. Ja, es hätten in einer spannenden Begegnung, in der mal die eine, mal die andere Mannschaft eine stärkere Phase hatte, sogar drei Punkte sein können. „Wir müssen uns da belohnen“, sagte der im defensiven Mittelfeld überragende Salif Cissé zu den drei Großchancen, die Ricky Pinheiro (20.) und Dennis Krob (59./75.) nicht nutzten. Krobs erster Drehschuss nach Zuspiel des guten Christian Grimm war eigentlich perfekt, doch Homburgs Keeper David Salfeld, der schon Pinheiros zu unplatzierten Kopfball aus Top-Position pariert hatte, fischte den Ball noch aus dem Torwinkel. Da aber auch Homburg seine Möglichkeiten hatte, geht die Punkteteilung vor knapp 1400 Zuschauern in Ordnung. FCH-Trainer Jürgen Luginger, einst Erstligaprofi bei Schalke 04, haderte etwas mit dem „fehlenden Spielglück“ und lobte seine Mannen dafür, „bis zum Schluss gekämpft zu haben“. FKP-Coach Peter Tretter rief die Homburg-Spiele der vergangenen vier Jahre unter seiner Regie in Erinnerung und registrierte erfreut: „Früher hatte Homburg 80 Prozent Ballbesitz. Dieses Mal war es vom Ballbesitz her ausgeglichen. Das zeigt, dass wir uns fußballerisch weiterentwickelt haben.“ Ähnlich urteilte David Becker, der sich das Spiel von der Tribüne aus anschaute („das mag ich gar nicht“), da er nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt war: „Wir sind besser als vor zwei Jahren in der Regionalliga.“ „Viel zu hart“ fand nicht nur Becker den Platzverweis (Gelb-Rot) für Sascha Hammann in der 77. Spielminute. „Sascha sagt mit Recht, dass das erst sein zweites Foul im Spiel war“, merkte Cissé in Richtung von Schiedsrichter Andreas Reuter aus Heidelberg an. In der Tat waren die Fouls nicht so schwerwiegend, wären in der Summe mit einer Gelben Karte angemessen geahndet gewesen. So mussten die Pirmasenser noch eine Viertelstunde mit einem Mann weniger auskommen, gerieten aber außer bei dem aus dem Hammann-Foul resultierenden Freistoß, der durch den Torraum flutschte, nicht mehr ernsthaft in Gefahr. „Wir haben gut verteidigt“, stellte Cissé zufrieden fest. Und hinter einer guten Abwehr stand ein prima Torhüter: Benjamin Reitz machte eine fehlerlose Partie, strahlte Ruhe aus und hatte seine beste Szene kurz vor der Pause, als er sich FCH-Stürmer Patrick Dulleck entgegenwarf. „Wir haben gegen einen richtig starken Gegner mit sehr guten Einzelspielern sicher gestanden und zu null gespielt“, zog der Geiselberger sein Fazit. Stolz hob sein Trainer hervor, dass der FKP als Aufsteiger schon vor dem letzten Hinrundenspiel am nächsten Samstag in Elversberg die 20-Punkte-Marke erreicht hat. Die Feierabendfußballer sind in einer Liga, in der außer ihnen fast nur Profiteams spielen, auf einem guten Weg, das Saisonziel Nichtabstieg zu erreichen.

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