Pirmasens Nünschweiler zieht erst nach 5:5 davon
«PIRMASENS.»Lange stand am Samstagabend in der 1. Tischtennis-Pfalzliga das Derby zwischen dem TTC Pirmasens und dem TTC Nünschweiler auf der Kippe. 5:5 hieß es nach rund zweieinhalb Stunden. Dann kippte die Partie zugunsten der favorisierten Gäste (5:9).
Dass es so spannend wurde, lag vor allem daran, dass Nünschweiler ohne seine beiden Stammkräfte Dietmar Lang und Florian Peter angereist war. Andreas Anderie, der sonst in der dritten Mannschaft (Kreisliga) schmettert, und Peter Becker, die Nummer sechs der zweiten Mannschaft (Bezirksliga), vertraten die beiden. Gleichwohl agierte Pirmasens ebenfalls mit drei Ersatzleuten (Hendrik Reichel, Hans-Jürgen Salpeter und Sebastian Kranitz), wobei diese in der laufenden Saison bereits neun oder mehr Pfalzligaspiele absolviert haben. Herausragend in der Sporthalle der Husterhöhschule: Henry Wiche. Der Ex-Pfalzmeister fertigte im vorderen Paarkreuz Lukas Kilian und Ralf Becker in jeweils drei Sätzen ab und war auch im Doppel an der Seite von Timo Schultz erfolgreich. „Ich trainiere derzeit auch wieder mehr – beim TTV Edenkoben und in Siebeldingen im Joolawerk“, nannte der in Landau studierende 22-Jährige einen Grund für seine hervorragende Form. Fokussiert, entschlossen, mit Anspannung in jeder Sehne seines Körpers, mit tollen Reflexen und variablen Aufschlägen, geriet er nie in Gefahr, einen Satz abzugeben. Mit kleinen Abstrichen galt dies auch für Timo Schultz, der vor jedem Ballwechsel abwechselnd mit den Füßen auf den Boden stampfte. „Damit hole ich mir die Anspannung, die ich benötige. Ich muss gleich beim ersten Rückschlag präsent sein“, erläuterte der Student. Er gab gegen Reichel und Podgorski zwar jeweils einen Satz ab, war dennoch neben Wiche fleißigster Punktesammler. „Ich war schon besser“, übte indes Nünschweilers Kapitän Thomas Veith Selbstkritik. Gegen einen starken Kilian verlor er glatt in drei Sätzen, und gegen Becker haderte er (zu Recht) mit seiner Leistung, obwohl er in vier Sätzen gewann. Und weil beim Tabellenvorletzten aus Pirmasens neben dem Doppel Reichel/Kranitz in der ersten „Halbzeit“ noch Kilian, Kevin Podgorski, Salpeter und Kranitz gewonnen hatten, stand es 5:5. Doch dann gewann Wiche gegen Kilian, Veith gegen Becker und Tobias Mayer gegen Reichel – damit 5:8. Zum Abschluss standen sich mit dem 60-jährigen Hans-Jürgen Salpeter und Peter Becker die zwei Senioren der Teams gegenüber. Klar favorisiert war der sehr fit wirkende Salpeter. Doch Becker überraschte. Er hatte oft die passende Antwort auf Salpeters Angriffsbälle. Als der Ball mal über die Umrandung des Spielfeldes hinaussprang und ihm ein Nünschweilerer den Ball flugs zurückwerfen wollte, sagte Becker: „Mach schön langsam. Ich brauche Zeit zum Luftholen.“ Becker mogelte sich durch die drei Sätze und als beim Stand von 10:9 zu seinen Gunsten Salpeter den Ball über die Platte zurückschlug und sein Sieg feststand, rief er sogar ein „Ja!“ aus – 5:9. „Als ich gesehen habe, mit welcher Aufstellung Nünschweiler kommt, habe ich mir sogar einen Punkt ausgerechnet“, sagte der verletzt zuschauende Pirmasenser Kapitän Stefan Links. Bis auf Salpeters Niederlage sei alles wie erwartet gelaufen. So spielten sie TTC Pirmasens - TTC Nünschweiler 5:9. Kilian/Podgorski - Wiche/Schulz 6:11, 11:6, 3:11, 8:11; Becker/Salpeter - Veith/Mayer 5:11, 4:11, 12:14; Reichel/Kranitz - Becker/Anderie 10:5, 10:12, 11:6, 11:7; Kilian - Veith 11:9, 11:7, 11:5; Becker - Wiche 9:11, 6:11, 5:11; Podgorski - Mayer 11:5, 11:9, 5:11, 7:11, 11:9; Reichel - Schultz 11:6, 12:14, 9:11, 9:11; Salpeter - Anderie 12:10, 11:9, 11:6; Kranitz - Becker 7:11, 11:1, 11:7, 9:11, 11:7; Kilian - Wiche 1:11, 8:11, 6:11; Becker - Veith 3:11, 11:8, 8:11, 6:11; Podgorski - Schultz 6:11, 5:11, 11:8, 1:11; Reichel - Mayer 6:11, 11:6, 2:11, 8:11; Salpeter - Becker 9:11, 6:11, 9:11.