Pirmasens Metallisches Gedonner beim Debütantenball

Chris Ambosch in der Rolle von Lemmy Kilmister.
Chris Ambosch in der Rolle von Lemmy Kilmister.

Mit den Heavy-Metal-Shows der „Accept“-Tributeband „Metal Heart“ und dem „Motörhead“-Klon „Hammersmith“ gab es in der Pirmasenser Schwemme gleich zwei Debüts zu erleben.

„Metal Heart“ war zwar lediglich Vorgruppe gebucht, doch wurde dem Quintett eine üppige Spielzeit von mehr als einer Stunde zugestanden. Und die brauchten die Herren aus Saarbrücken auch. War der Start ins Konzert von der Songauswahl her gesehen eigentlich optimal, so hakte es bei den ersten vier Songs „Metal Heart“, „Restless And Wild“, „Russian Roulette“ und „Screaming For A Lovebite“ doch erheblich. Verständlich, war es doch erst der zweite Auftritt der Band, weshalb die Musiker noch nicht so gut aufeinander abgestimmt waren. Das Tempo diverser Songs stimmte nicht und auch der in Tarnkleidung im Stil von Original-„Accept“-Frontmann Udo Dierkschneider gehüllte Sänger Norman Müller strahlte nicht die notwendige Sicherheit aus. Die knarzige Stimme Dierkschneiders bekam er aber erstaunlich gut hin. Erst im letzten Drittel des Konzerts wurde das Zusammenspiel besser. Die Interpretationen der Hymne „Balls To The Wall“ und dem abschließenden Oldie „Burning“ waren schließlich sehr ordentlich. Die Musiker von „Hammersmith“ aus Mannheim sind da aus ganz anderem Holz geschnitzt und verfügen über eine ungleich größere Live-Erfahrung. Das Trio hatte für sein Schwemme-Debüt eine etwa 90-minütige Songliste zusammengestellt, die es wahrlich in sich hatte und überwiegend aus Songs der Klassiker-Alben der Jahre 1977 bis 1982 bestand. Ähnlich wie bei „Metakilla“ wird bei „Hammersmith“-Konzerten auf die Details Wert gelegt. So ist Bassist und Sänger Chris Ambosch ebenso gekleidet wie sein Vorbild, sieht diesem mit seinem Backenbart, schwarzem Hut, schwarzer Kleidung und Stiefeln zum Verwechseln ähnlich. Ambosch spielt natürlich ebenfalls eine Rickenbacker-Bassgitarre und vermag auch Lemmys extrem rauchige Stimme sehr gut zu imitieren. Gitarrist Daniel Sich hat die Rolle als Eddie Clarke verinnerlicht, glänzte mit starken Leads und Soli. Und Joe Werry wirbelte fast so wie einst Phil Taylor hinter seinem Schlagzeug. Ein optisches Manko gab es aber: Werry hätte sich die Zeit nehmen sollen, sein eigenes Schlagzeug aufzubauen, anstatt auf dem von „Metal Heart“ mit dem entsprechenden Schriftzug auf der Bassdrum zu spielen. Alles andere war top, denn die Gruppe ist exzellent eingespielt, im Sound vom Original fast nicht zu unterscheiden und die Auswahl der Lieder war famos. Klassiker wie „Iron Fist“, das infernalische „Overkill“, „Ace Of Spades“, „Bomber“ und die letzte Zugabe „We Are The Road-Crew“ waren die Höhepunkte zu nennen. „Hammersmith“ hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass die Band zur Elite deutscher Heavy-Metal-Tributebands gehört.

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