Pirmasens Magin: Dürfen nur nicht verkrampfen

HAUENSTEIN. Der Sportclub Hauenstein steht vor dem größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte. Sollte der SCH heute (Anstoß: 15.30 Uhr, Stadion Kieselhumes) beim einen Punkt schlechteren Tabellenzweiten SV Saar 05 Saarbrücken im Stadion Kieselhumes nicht verlieren, dann wären die Meisterschaft in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar und der damit verbundene Aufstieg in die Regionalliga perfekt.

Zwar spielte der SCH bereits von 1994 bis 1997 in der Regionalliga (damals sogar noch die dritte Liga), aber er hatte sich damals als Tabellenfünfter für die neu eingeführte Regionalliga West/Südwest qualifiziert. Der bis dato letzte Titelgewinn gelang dem Sportclub im Jahre 1993. Mit einem 3:1 im Wasgaustadion gegen Jahn Zeiskam nach Toren von Michael Seibel, Ralf Riehmer und Harald Wadle sicherte sich das Team von Trainer Wendelin Guster drei Spieltage vor Saisonende die Verbandsligameisterschaft vor den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern. Sollte der SC Hauenstein in Saarbrücken verlieren und damit Meisterschaft und Direktaufstieg verspielen, würde er als Vizemeister die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in der Aufstiegsrunde vertreten. Dort müsste der SCH zunächst am Mittwoch beim Zweiten der Hessenliga (vermutlich TSV Lehnerz) antreten. Dann hätte der SCH noch ein Heimspiel gegen den Zweiten der Oberliga Baden-Württemberg, der entweder Bahlinger SC oder SV Spielberg heißt. Der Erste dieser Dreierrunde steigt in die Regionalliga auf. Doch daran mag Heiko Magin gar nicht denken. „Ich bin überzeugt von meinen Spielern. Ich sehe in ihren Augen den absoluten Willen“, sagt der Interimstrainer und sportliche Leiter des SCH. Seine Mannschaft sei „total fokussiert auf den Titel“. Er wolle im Vorfeld der Partie nicht viele Worte verlieren. „Was zählt, sind die 90 Minuten auf dem Platz“, so der Coach für die letzten fünf Spieltage. „Wir dürfen nur nicht verkrampfen.“ Timon Seibert, Sohn des Saar-05-Vorsitzenden Frank Seibert, trainiert seit sieben Jahren die 05er, die in dieser Zeit fünfmal (!) aufgestiegen sind und nun gar den Regionalliga-Aufstieg vor Augen haben. Timon Seibert erzählt, dass eigentlich nur der Oberligaverbleib das Saisonziel gewesen sei. Doch dann habe sich eine „Eigendynamik“ entwickelt, die sein Team an die Tabellenspitze gespült habe: „Es ist irre, was wir erreicht haben. Wir freuen uns und staunen über uns selbst.“ Heute würden sich „zwei Mannschaften auf Augenhöhe gegenüberstehen“. Er sei zuversichtlich, auch wenn Hauenstein bekanntermaßen eine sehr gute Defensive und zahlreiche starke Einzelspieler besitze. Seibert: „Ein Spieler wie Zimmermann kann schon den Unterschied ausmachen.“ Hauenstein schoss in den bisherigen 33 Saisonspielen 60 Tore, Saar 05 54. Der SCH kassierte 25 Gegentreffer, Saar 05 22. Nachdem in der Vorrunde die Gegner der Saarbrücker noch mit offenem Visier agiert hätten, hätten die 05er in der Rückserie meist Abwehrriegel zu knacken gehabt. Seibert: „Doch Hauenstein wird es nicht anders ergangen sein.“ Auch wenn Saar 05 heute eine vierstellige Zuschauerzahl erwartet, so wird der Saisonrekord nicht gebrochen werden. Denn zum Verbandspokal-Stadtderby gegen den 1. FC Saarbrücken waren über 3500 Zuschauer gekommen. (rhp) Bericht im überregionalen Sportteil

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