Pirmasens Jazz mit Billy, Brady und Moses

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Älter als das Kaiserslauterer Jazzfestival (am Sonntag ging die 21. Auflage zu Ende) ist das St. Ingberter Jazzfestival. Es findet von heute bis Sonntag zum 30. Mal statt. Der Star in diesem Jahr ist Billy Cobham.

Zum Auftakt kommt heute das achtköpfige Jazzensemble Baden-Württemberg (Leitung: Thomas Siffling) in die St. Ingberter Stadthalle. Er hat sich nach der erfolgreichen „Edition 13“ etwas Neues einfallen lassen und sich mit dem Programm „The Doors – Without Words“ einer Nichtjazz-Gruppe gewidmet. Für die Arrangements konnte der Berliner Arrangeur Nicolai Thärichen gewonnen werden. Dass Stars auch talentierte Kinder haben können, beweist die Sängerin China Moses, Tochter von Dee Dee Brigdewater. Die 38-jährige Amerikanerin setzt die Mission, den Jazz souliger und den Soul jazziger zu machen mit ihrer im Februar erschienenen CD „Breaking Point“ fort. Jazz und großes Kino verbindet der Freitag, 15. April. Um 19 Uhr leitet das Jugend Jazz Orchester Saar mit dem polnischen Trompeter Pjotr Wojtasik (51) und seiner Band den Abend ein. Anschließend betritt der US-Gitarrist Howard Alden (57) mit Helmut Nieberle (Gitarre) und Stephan Holstein (Klarinette) die Bühne. Alden hat für Woody Allens Film „Sweet and Lowdown“ (1999) Kompositionen beigesteuert. In St. Ingbert stellt Alden Auszüge der Filmmusik vor, danach wird der Film gezeigt. Der Samstag, 16. April, steht unter dem Motto „Jazz de France“. Die Zuhörer erleben mit Brady Winterstein aus dem Elsass ein Trio, das sich dem Zigeuner-Jazz der Tradition Django Reinhardts verschrieben hat. Der 21-jährige Winterstein ist ein talentierter Gitarrist. Mit seinem Bruder Hono (Rhythmusgitarre) und Xavier Nick (Kontrabass) verspricht das Trio ein turbulentes Musikerlebnis mit rasant-melodischen Rhythmen. Anschließend dürfen die Jazzfreunde mit Jacky Terrasson (50) einen Star aus Frankreich begrüßen. Mit Improvisationslust und Lebensfreude gelingt es diesem Pianisten und Komponisten immer wieder, sein Publikum in den Bann zu ziehen. Terrassons Stil ist inspiriert von den größten Pianisten. Er spielt subtil, basierend auf brillanter Technik mit beeindruckender Dynamik und Kreativität. Der Franzose sondiert neue Klänge, Grooves, Beats und Vibes, und präsentiert sich als Vokalist. Und er zeigt verspielte Lust am Experiment, wenn er etwa Jazzballaden mit der Musik von Michael Jackson kombiniert. Das Beste kommt zum Schluss: Der große Star des Festivals kommt am Sonntag, 17. April, ab 18 Uhr: Billy Cobham (71). Bereits vor zwei Jahren war er beim Jazzfestival St. Ingbert zu Gast. Die Resonanz des Publikums damals war so groß, und die Wünsche nach einem Wiedersehen waren so zahlreich, dass Billy Cobham nun wiederkommt und mit „Terra del Fuego“ ein neues Programm vorstellt. Seine Band besteht aus Jean-Marie Ecay (Gitarre), Michael Mondesir (Bass), Steve Hamilton (Keyboard) und Camelia Ben Naceur (Keyboards). (adi)

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