Pirmasens In Salvador und an der Copacabana gefeiert

LEIMEN. „Grandios“, „Wahnsinn“ oder „gigantisch“ – immer wieder kommen Wolfgang und Dominik Wetzke diese Worte über die Lippen, wenn sie ihre Erlebnisse bei der ersten Fußball-WM-Woche beschreiben. Dominik Wetzke, 23 Jahre alt und Angestellter bei der Wasgau AG, hatte beim Coca-Cola-Preisausschreiben eine Reise nach Brasilien mit Besuch des ersten Spiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal gewonnen. Sieben Tage Erlebnis pur, Eindrücke, die für immer haften bleiben – so das begeisterte Fazit von Vater und Sohn.

Am 11. Juni landeten die beiden in Rio de Janeiro. Zuvor hatten der 55-jährige Wolfgang Wetzke (ehemals Trainer, Spieler und Jugendleiter beim TuS Leimen) und sein beim TuS Leimen spielender Sohn sich noch Deutschland-Trikots mit ihren Namen anfertigen lassen. Wetzkes nahmen auch Deutschland-Girlanden, schwarz-rot-goldene WM-Hüte und eine Deutschland-Fahne mit. Der erste Eindruck: „Alles riesig, alles grün, obwohl dort doch Winter ist. Die Berge hoch, die Landschaft super.“ Das alles bei angenehmen 22 Grad. Bei den Bustouren hätten sie auch die Kehrseite des südamerikanischen Landes gesehen. „Die Leute scheinen überwiegend arm zu sein. Halbfertige Häuser mitten in den Großstädten, das hatten wir so nicht erwartet“, sagt der bei Tehalit beschäftigte Wolfgang Wetzke. Beim Ausflug auf den Berg Corcovado zur Christus-Statue, die auf einem acht Meter hohen Sockel 30 Meter in den Himmel ragt, genossen Vater und Sohn einen fantastischen Blick hinunter auf die Copacabana. „Aber die war mit einer Fanmeile überzogen, von Menschen übersät, dass wir nichts vom Strand sahen.“ Jene Copacabana stand voller Fanartikel-Häuschen, überall riesige Leinwände fürs Public Viewing. Und sie sei prall gefüllt gewesen mit Menschen aus der ganzen Welt, sagt Dominik Wetzke. Die Polizeipräsenz sei hoch gewesen. Auf der Fanmeile feierten die beiden Pfälzer mit Mexikanern. „Es herrschte eine gigantische Atmosphäre, alle wünschten uns zum bevorstehenden Spiel gegen Portugal viel Glück.“ Etwas „stressig“ sei der Tag des deutschen Auftaktspiels gewesen. Um sechs Uhr in der Früh fuhr der Bus zum nahen Regionalflughafen, wo ein kleiner Flieger die deutschen Gewinner nach Salvador brachte. Zwei Flugstunden, die einen kleinen Eindruck der Landschaft gaben, die zeigten, wie riesig Land und Küste sind. Eine super Stimmung empfing die Wetzkes im Stadion. Sie saßen in der sechsten Reihe, erster Block zwischen Mittellinie und Strafraum – „ein Spitzenplatz; auf der Karte stand 125 Dollar. In der dritten Reihe hinter uns saß Oliver Pocher“, erzählen die beiden. La Ola, die Welle, kreiste. Bei der Nationalhymne – „wann hörst du die mal original?“ – hätten sich ihnen „die Haare gestellt“. Gänsehaut pur. „Es war ein Traumspiel. Wir durften viermal jubeln. Drei Tore sind nahezu vor unserer Nase gefallen. Fantastisch.“ Nach dem Abpfiff kam die Nationalelf zu ihren Fans. „Fast hautnah, da wirst du verrückt“, schwärmen die Wetzkes. Die Atmosphäre beim 4:0-Sieg sei „gigantisch“ gewesen. „Wir haben uns in den Armen gelegen und gesungen.“ Die übrigen Spiele, wie etwa Brasilien gegen Mexiko, betrachteten Wetzkes dann auf der Fifa-Fanmeile. Und wie sieht der Final-Tipp aus? Wolfgang Wetzke sieht Deutschland und die Niederlande drin, Dominik Wetzke glaubt an die deutsche Elf und eine südamerikanische Mannschaft. Abwarten.

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