Pirmasens „Ich will ja noch 30 Jahre Sportlehrer sein“

Nach über drei Monaten Verletzungspause gehört Innenverteidiger und Kapitän Sandro Rösner (30) heute erstmals wieder zum Aufgebot des SC Hauenstein für ein Fußball-Oberligaspiel. Der abstiegsbedrohte Sportclub muss um 15.30 Uhr im Ellenfeld-Stadion beim vier Punkte schlechteren VfB Borussia Neunkirchen antreten. Peter Seibel sprach mit Rösner – auch über seine sportliche und berufliche Zukunft.

Herr Rösner, kommt es in Neunkirchen zum Comeback?

Der Plan ist, dass ich am Karfreitag normal mittrainiere und am Samstag auf der Bank Platz nehme. Eigentlich war das erst für eine Woche später geplant. Aber aufgrund der Ausfälle versuche ich es eben früher. Was für eine Verletzung war das genau? Der Ansatz der Achillessehne war entzündet. Das ist langwierig. Ich habe viel versucht – von der Stoßwellentherapie bis hin zu Tabletten und Spritzen. Aber das wollte ich nicht mehr. Es besteht ja auch die Gefahr, dass da was reißt. Und ich will ja noch 30 Jahre Sportlehrer sein. Haben Sie noch Beschwerden? Ich kann ohne Probleme Läufe machen, auch auf Tempo. Im Training habe ich an der normalen Aufwärmarbeit und am Passspiel ganz normal teilgenommen. Aber ich hatte bisher noch keine Fußballschuhe an. Man muss sehen, wie der Fuß auf Druck reagiert. Was sagen Sie zur aktuellen Situation beim SCH? Es wurde immer gemunkelt, dass es mal dazu kommt, wie es sich jetzt darstellt. Dass es dann relativ kurzfristig war, kam vielleicht überraschend. Es ist schade für den Verein. Aber in solche Situationen kommen leider viele Klubs. Wie sieht Ihre eigene Zukunft aus? Ganz ehrlich, ich habe null Ahnung. Bis 30. Juni habe ich als Lehrer einen Vertrag am Heinrich-Böll-Gymnasium in Ludwigshafen. Ich weiß nicht, wohin es mich dann beruflich verschlägt. Ich kann daher keinem Verein zusagen, da ich überhaupt nicht weiß, wann ich Bescheid erhalte, wo ich zukünftig arbeiten kann. Im Moment ist alles drin – auch, dass ich ganz aufhöre. Da muss man jetzt auch abwarten, was die Verletzung macht. Ist ein Traineramt eine Option? Irgendwann will ich mal in die Trainerschiene. Als Spielertrainer werde ich allerdings definitiv nicht arbeiten. Da gab es schon Anfragen. Aber das liegt mir nicht. Entweder spiele ich oder ich trainiere nur. Gesetzt den Fall, Sie erhalten eine Anstellung in der Nähe von Hauenstein. Gäbe es dann auch die Option, beim SCH zu bleiben? Mit mir hat auch noch niemand gesprochen. Ich weiß nur, dass Marko Eiermann Trainer wird. Wie beurteilen Sie die Chancen, den Ligaverbleib zu schaffen? Die Situation ist schon ungewöhnlich, da fast alle Spieler wissen, dass sie nach Saisonende nicht mehr da sein werden. Da kann unser unglaublich engagierter und akribischer Trainer nicht den allerletzten Druck ausüben. Aber an der Einstellung gibt’s nichts zu kritisieren. Wir können noch die nötigen Plätze gutmachen. Was sind die Hauptprobleme? Wir hatten eine großen Umbruch im Kader und aktuell auch viele Verletzte. Irgendwann ist das auch mal eine Qualitätssache. Vorne fehlt uns einfach ein Knipser. In der Vorrunde standen wir hinten nicht gut. Aber das haben wir jetzt unter Peter Rubeck ganz gut im Griff. | Interview: Peter Seibel

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