Pirmasens Herschberg wäre der Verlierer gewesen

Wegen 40 Minuten vor dem Spiel einsetzender, sintflutartiger Regenfälle wurde – wie berichtet – am Mittwochabend in der 5. Pokalrunde des Südwestdeutschen Fußball-Verbands (SWFV) die Partie SV Herschberg gegen SpVgg Ingelheim kurzfristig abgesagt. Schiedsrichter Ingo Hess aus Ramstein-Miesenbach erklärte den Rasen in Weselberg nach einer Platzbegehung für unbespielbar. Der SC Weselberg hatte den benachbarten Herschbergern seinen Platz zur Verfügung gestellt, da Herschberg an seinem Rasen kein Flutlicht hat. Aufgrund der einsetzenden Regenfälle befürchteten die Weselberger Verantwortlichen, dass ihr Platz erheblichen Schaden nehmen würde, wenn er bei solchen Witterungsverhältnissen „beackert“ werden würde. Der SCW zog daher in Erwägung, seinen Rasen zu sperren. Schließlich wurden nach den Worten von Platzwart und Ausschussmitglied Wendelin Bold erst unlängst 10.000 Euro in den Platz investiert. Doch was hätte eine Platzsperrung zur Folge gehabt, wollte die RHEINPFALZ von Verbandspokal-Spielleiter Jürgen Veth wissen. „Bei einem vereinseigenen Platz kann ein Spiel nur vom Schiedsrichter oder Staffelleiter abgesagt werden. Da macht es auch keinen Unterschied, dass Herschberg in Weselberg nur zu Gast war“, sagt Veth. Wenn also der SCW den Platz gesperrt hätte, obwohl der Schiedsrichter ihn für bespielbar gehalten hätte, wäre die Partie wohl für Herschberg als verloren gewertet worden. Allerdings sei es, so Veth, „nicht in unserem Interesse, einem Verein, der seinen Platz zur Verfügung gestellt hat, mutwillig seinen Rasen kaputtzumachen“. Deshalb sei er froh gewesen, mit Hess einen erfahrenen Schiedsrichter vor Ort gehabt zu haben, der zum Wohle aller Beteiligten entschied und das Spiel zu Recht – ein Strafraum stand komplett unter Wasser – absagte. Wenn dagegen ein Verein auf dem Rasen einer Gemeinde, eines Kreises oder einer Stadt seine Heimspiele austrägt, hätte eine Sperrung des Platzes durch die Kommune unabhängig von der Einschätzung des Schiedsrichters (oder einer Platzkommission des Verbands) keine negativen Folgen für den gastgebenden Verein. Rein theoretisch wäre es möglich gewesen, das Spiel kurzfristig auf den Herschberger Hartplatz, auf dem Flutlicht vorhanden ist, zu verlegen. „Aber da bräuchte man eigentlich einen halben Tag Vorlaufzeit. Sonst wäre das, auch wegen der Zuschauer, die noch unterwegs sind, nur schwierig zu machen“, führte Veth weiter aus. Übrigens: Ab der sechsten Runde, dem Achtelfinale, ist im Verbandspokal ein Hartplatz nicht mehr erlaubt. Dann muss auf Rasen oder Kunstrasen gespielt werden.

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