Pirmasens Haarsträubende individuelle Fehler

Diese Flanke von David Jung (links) kann FKP-Linksverteidiger Christian Schubert nicht verhindern, doch ansonsten verlebte die P
Diese Flanke von David Jung (links) kann FKP-Linksverteidiger Christian Schubert nicht verhindern, doch ansonsten verlebte die Pirmasenser Abwehr einen ruhigen Nachmittag.

«HAUENSTEIN.»Nicht den Hauch einer Chance hatte gestern der SC Hauenstein im Südwestpfalzderby der Fußball-Verbandsliga gegen den FK Pirmasens II. Vor 200 Zuschauern unterlag der ohne die verletzten Kevin Jung, Christof Seibel, Philipp Weishaar, Christian Ochs, Marius und David Schäfer angetretene Tabellenletzte mit 1:8 (0:5).

Für die Pirmasenser trafen dreimal Yasin Özcelik, zweimal Maurice Müller und je einmal Jan Luca Rebmann, Yannick Grieß und Lorenzo Valentini. Das zwischenzeitliche 1:6 in der 63. Spielminute durch Alexander Port entsprang einem missglückten Ausflug von FKP-Keeper Matthias Gize, der, der den Ball 30 Meter vor seinem Tor verlor. Gespielt wurde im Wasgaustadion, da der Ballfang im Stadion am Neding nicht mehr sicher steht. Nur am Ende der Partie kam ein wenig Derbystimmung auf. Da gerieten die beiden Trainer kurz aneinander. Gästecoach Patrick Fischer monierte die seiner Meinung nach zu harte Gangart des SCH im zweiten Durchgang. Hauensteins Marko Eiermann wies ihn an, sich um sein Team zu kümmern. Einige unschöne Worte wechselten die Seiten. Dann pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab und beide Seiten beruhigten sich wieder. Im Spiel selbst kam gar keine Spannung auf. Die stark ersatzgeschwächten Hauensteiner besaßen nie auch nur den Hauch einer Chance. Haarsträubende individuelle Fehler, gepaart mit teilweise ganz schwachem Zweikampfverhalten, sorgten dafür, dass der FKP meist leichtes Spiel hatte. Auch Ersatzkeeper Fabian Titz hatte an zwei bis drei Gegentreffern seinen Anteil. In dieser Verfassung rückt der Verbandsliga-Verbleib in immer weitere Ferne. Die Gäste, bei denen die meisten Spieler Regional- und Oberligaerfahrung haben, gingen bereits in der vierten Spielminute in Führung. Hauenstein, mit Fünfer-Abwehrkette agierend, brachte trotz Überzahl den Ball nicht aus der Gefahrenzone, Maurice Müller sagte danke und lochte aus kurzer Distanz ein. Die große Verunsicherung der Hauensteiner Mannschaft, die in den letzten drei Partien 20 Gegentreffer hinnehmen musste, war deutlich zu spüren. Pirmasens zeigte sich während der gesamten 90 Minuten handlungsschneller und nutzte die zahlreichen Hauensteiner Fehler rigoros aus. Bei Ecken und Freistößen schwamm die Hauensteiner Defensive: Das 0:3 durfte Yannik Grieß nach einer Ecke des starken Luca Eichhorn ungehindert einköpfen, und beim 1:8 traf der lange Lorenzo Valentini nach Freistoß von Sebastian Brenner ebenfalls mit dem Kopf. „Hauenstein hatte viele Ausfälle. Aber es ist hier nie leicht zu spielen. Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient. Beim Gegentor haben wir uns selbst in Gefahr gebracht“, resümierte Gästetrainer Fischer. SCH-Coach Eiermann sah es so: „Die erste Hälfte war sehr schlecht. Kein Zweikampfverhalten, viele individuelle Fehler. Wenn man wieder früh in Rückstand gerät, will jeder nur keinen Fehler machen. Trotzdem hat meine Mannschaft nicht aufgesteckt.“ Ans Aufgeben verschwende er auch nach drei deftigen Niederlagen in Folge keinen Gedanken. „Im Fußball ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Das ist jetzt eine bittere Erfahrung. Aber es kommt darauf an, was man daraus lernt. Das Traineramt macht mir nach wie vor Spaß“, betonte Eiermann. So spielten sie SC Hauenstein: Titz - David Jung, Port, Cartharius (74. Keller), Weiler, Schönborn (46. Serif-Oglou) - Leininger - Scherer, Burkhard, Roth (74. Riggers) - Rose FK Pirmasens II: Gize - Neufang (66. Böhr), Grieß, Eitel, Schubert (72. Valentini) - Nagel, Brenner - Rebmann, Eichhorn (46. Kempf), Özcelik - Müller.

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