Pirmasens Gut, vielleicht sogar zu gut

Zum ersten Mal mit den „Queen Kings“ ist deren neuer Sänger Sascha Krebs am Freitag in den Dahner Kurpark gekommen.
Zum ersten Mal mit den »Queen Kings« ist deren neuer Sänger Sascha Krebs am Freitag in den Dahner Kurpark gekommen.

„Dahn feiert!“ So titelte die kleine Veranstaltungsreihe am Wochenende rund um die Konzertmuschel im Dahner Kurpark. Für den Auftakt am Freitag konnten die Organisatoren die „Queen Kings“ aus dem Kölner Raum gewinnen, die vor gut 600 Zuschauern mit ihrem Tribute-Programm der legendären Rockband „Queen“ und deren kongenialen Sänger Freddie Mercury huldigten.

Man kann von Tribute-Bands halten was man mag. Manchen Fan mag die annähernd originalgetreue Wiedergabe der Musik seiner Lieblingsband begeistern, der andere bemängelt vielleicht eine fehlende künstlerisch-schöpferische Identität. Dessen ungeachtet bestechen die „Queen Kings“ schlicht durch die Qualität ihrer Darbietungen. Rolf Sander am Bass, Christof Wetter an den Tasten und Oliver Kerstan am Schlagzeug bauen das musikalische Grundgerüst, auf dem sich Susann de Bollier – die beileibe nicht „nur“ als Background-Sängerin fungiert – und neuerdings Sascha Krebs als Frontmann und Mercury-Interpret austoben. Und dann ist da noch Drazen Zalac, als Gitarrist der Gegenentwurf zum „Queen“-Original Brian May. Bis hin zur Kopie von Mays Gitarre – er spielte damals der Legende nach einen Eigenbau, gefertigt aus dem Mahagoniholz eines Kamins, einem Brotmesser und Teilen eines Motorrads – lebt Zalac seine Rolle. Sein Sound ist derart authentisch, so sahnig-cremig wie weiland der von Brian May selbst. Dies und die selbstverständlich aus allen möglichen digitalen Quellen stammenden Keyboardflächen und Tastensounds Christof Wetters machen die akustische Illusion perfekt. Sascha Krebs darf als würdiger Nachfolger von Gründungsmitglied und vormaligem Sänger Mirko Bäumer gelten, besitzt aber (noch) nicht dessen Bühnenpräsenz. Mit angenehmer Attitüde, nicht als peinlicher Kopist, überzeugt er allerdings mit enormem Tonumfang und kraftvollem Stimmorgan. Susann de Bellier ergänzt den vokalen Kraftakt mit höchst wandelbarem Ausdruck und gibt beim Duett mit Krebs bei „Under Pressure“ sogar einen passablen – wenn auch nicht originalen – David Bowie. Jedem einzelnen Akteur der „Queen Kings“ muss eine hohe Professionalität attestiert werden, allen merkte man die jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem „Queen“-Oeuvre an. Da saß jeder Ton, stimmte jede Nuance. Und da fehlte vielleicht auch etwas Live-Feeling und Spontaneität. Auf der Spielliste stehen alle großen Hits von „ I Want To Break Free“ über „Killer Queen“, „We Are The Champions“ bis hin zur opulenten „Bohemian Rhapsody“ und der unvermeidlichen Stampf- und Klatschnummer „We Will Rock You“. Dennoch wollte der Funke bei frühsommerlichen Temperaturen im idyllischen Dahner Kurpark lange nicht so recht überspringen. Da überwog zunächst die Picknick-Laune, es wurde ausgiebig über das Gelände flaniert. Als sich dann die Band auch noch nach dem ersten 45-Minuten-Set in eine halbstündige Pause verzog, hatte Moderator Frank Baumann seine liebe Mühe, das Open-Air-Volk hernach wieder an den Start zu bringen. Erst als das letzte Tageslicht verschwunden war, die Lichteffekte so richtig zur Geltung kamen, zog die Menge Richtung Bühne und der davor liegende, magische Bannkreis füllte sich allmählich mit Besuchern. Man darf spekulieren, an was es lag. Sicher nicht an der perfekten Location, nicht am knackig-kristallinen Sound aus Peter Fischers PA. Vielleicht aber an der doch allzu routinierten Darbietung und der digital durchgestylten Klangwelt der „Queen Kings“.

Noch viel Platz war am Samstag bei „Rock in der Muschel“ vor der Bühne, als die musikalischen Gäste aus Frankreich, die Band „OS
Noch viel Platz war am Samstag bei »Rock in der Muschel« vor der Bühne, als die musikalischen Gäste aus Frankreich, die Band »OSH«, spielte.
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