Pirmasens Furioser Abschluss

„Fistful of Rage“-Sänger Denis Zimmermann hatte die Fans von Anfang an im Griff.
»Fistful of Rage«-Sänger Denis Zimmermann hatte die Fans von Anfang an im Griff.

Beim vorweihnachtlichen Jahresabschlusskonzert am Samstag in der Pirmasenser Rockkneipe Schwemme gab’s für die Zuschauer eine nette Überraschung: Neben „Fistful Of Rage“ („Rage Against The Machine“-Tribute-Band) war sehr kurzfristig auch das Cover-Quartett „Cap’n Grunge“ als Vorgruppe am Start. Vor annähernd ausverkauftem Haus heizten beide Gruppen die Stimmung unter den Rockmusikfreunden gewaltig an.

Hinter „Cap’n Grunge“ stehen Gitarrist Manuel Bastian, der zudem den Großteil des Gesangs übernahm, Marko Burkhart (Gitarre und Gesang) sowie Jonas Jenet am Bass und Schlagzeuger Christoph Geenen. Diese vier Mannen widmen sich, wie der Bandname vermuten lässt, vorwiegend dem Segment Grunge, aber auch dem Classic Rock. Das groovige Hitmonster „Vasoline“ der „Stone Temple Pilots“ läutete das Konzert exzellent ein. Mit „Plush“ folgte ein weiterer Ohrwurm des US-Acts, bevor mit „Jeremy“ Eddie Vedders „Pearl Jam“ gehuldigt wurde. Beim hymnischen „Bullet With Butterfly Wings“ der „Smashing Pumpkins“ gab es bei den Zuschauern kein Halten mehr. „Cap’n Grunge“ hatte auch Klassiker der traditionellen Rockmusik im Programm. Die „Deep Purple“-Tracks „Stormbringer“, „Black Night“ und „Highway Star“ sowie „I Want It All“ von „Queen“ wurden gekonnt dem Publikum serviert. Interpretiert wurden die Songs vom stimmgewaltigen Gastsänger Mike Gimber, der, wie seine Kollegen Jenet und Geenen, bei der Coverband „Kai’s Nachbarn“ aktiv ist. Beim Gitarrensolo des unsterblichen „Whole Lotta Love“ („Led Zeppelin“) zeigte Manuel Bastian, was so alles in ihm steckt. Beeindruckend! Mit dem „Foo Fighters“-Knüller „My Hero“ endete das einstündige Konzert von „Cap’n Grunge“ unter großem Applaus und lautem Gejohle. Es ist zu hoffen, dass dieser kurzweilige Vortrag keine einmalige Angelegenheit bleibt. Nach einer kurzen Umbaupause fraßen die Fans der Gruppe „Fistful Of Rage“ vom ersten Song „Testify“ an quasi aus der Hand. In der Location wurde getanzt, gehüpft und wie beim Rap-Metal üblich ausgelassen herumgerannt. Man muss den Musikern attestieren, dass sie den großen Vorbildern um Front-Charismatiker Zack de la Rocha sehr nahe kamen und ein starkes Konzert über eine beeindruckende Strecke von 20 Songs spielten. Sänger Denis Zimmermann hatte die Fans von Anfang an voll im Griff und wirkte äußerst routiniert. Gitarrist Bora Karakus ließ seine Flitzefinger gekonnt über die Gitarre gleiten und das Rhythmus-Duo Sebastian Sommer (Bass) und Timo Greiner (Drums) ist eh über jeden Zweifel erhaben. Vor der Bühne gab es spätestens ab Song Nummer drei, „Without A Face“, kein Durchkommen mehr. Sogar einige Stagediver wurden auf dem Rücken liegend über die Hände der Menge nach hinten gereicht. Was instrumental nicht zu unterschätzen ist, meisterten „Fistful Of Rage“ augenscheinlich locker. Die ausufernden Gitarrensoli inklusive der gewollt schrägen Töne, welche Bandgründer Karakus aus seiner Gitarre herausholte, machten Tom Morello vom Original jedenfalls alle Ehre. Mit den furiosen Zugaben „Wake Up“ und „Bombtrack“ beschloss „Fistful Of Rage“ einen vor Adrenalin nur so strotzenden Konzertabend und hinterließ ein vor Schweiß triefendes, aber glückliches Publikum.

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