Pirmasens Fußball ist bei Saar 05 Sache der Familie Seibert

HAUENSTEIN. Fünf Aufstiege in den vergangenen sechs Jahren und jetzt schon wieder Tabellenführer: Der Überflieger der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, der SV Saar 05 Saarbrücken, gastiert heute (Anstoß: 14.30 Uhr im Stadion am Neding) zum Spitzenspiel beim zwei Punkte schlechteren Tabellenzweiten, dem SC Hauenstein. Dabei geht es auch um die „Herbstmeisterschaft“.

„Wir sind selbst ein bisschen überrascht, dass wir nun ganz da oben stehen“, sagt Frank Seibert, der Chef der 05-Fußballer, die am vergangenen Wochenende von Hauensteins 0:1-Niederlage in Wirges profitierten und vor dem letzten Hinrundenspiel auf Rang eins vorrückten. Die Erfolgsgeschichte der Fußballer unter dem Dach von Saar 05, dem größten Sportverein des Saarlands, ist sehr eng mit dem Namen Seibert verbunden. Bis 2002 spielte Saar 05 in der Oberliga, dann ging’s steil bergab. Frank Seibert übernahm vor acht Jahren nach der Insolvenz der Fußballer bei Saar 05 das Ruder, die erste Mannschaft kickte da in der Kreisliga B. Die Trainer sind seitdem seine beiden Söhne Timon und Eric Seibert. Diese reihten bislang Titel an Titel. Saison für Saison verstärkte sich der Verein mit für die kommenden Aufgaben geeigneten Spielern. „Es waren bislang immer die Richtigen. Es passte immer, und es sind zu 99,9 Prozent immer saarländische Jungs, die wir verpflichteten“, erzählt Frank Seibert. Wichtig sei, „dass wir uns über den Fußball hinaus um unsere Spieler kümmern, ihnen in allen Belangen helfen und ihnen auch schon mal bei der Suche nach Arbeitsplätzen unsere Unterstützung zukommen ließen“, merkt Seibert an. Ihm selbst als fußballbegeistertem Familienvater könne nichts „Besseres passieren“, als die ganze Familie hinter sich zu wissen. So ist auch der dritte Sohn von Frank Seibert, der früher für Elversberg und den FCK II in der Regionalliga spielende David Seibert (30), für Saar 05 am Ball. Während auch Eric (35) noch mitspielt, agiert Timon (32) „nur“ als Trainer. Die Ehefrau des Vorsitzenden kümmert sich um die Trikots (auch Wäsche) der ersten Garnitur, und Frank Seiberts Schwager, Thomas Hempel, führt die Finanzen. „Wir haben vor dem Spiel in Hauenstein null Druck, auch wenn es schön wäre, den eigentlich bedeutungslosen Titel Herbstmeister holen zu können“, erzählt Frank Seibert. Er und die Mannschaft würden sich einfach nur auf eine Begegnung „zweier sehr spielstarker Teams freuen“. Als dickes Plus der Saarländer, die auf des Gegners Platz in dieser Saison noch ungeschlagen sind und auch die Fairplay-Wertung anführen, erachtet Seibert das sehr harmonische Miteinander. Das Team des Tabellenführers sei sehr eingespielt und ging bisher nur gegen Völklingen als Verlierer vom Platz. Vor allem defensiv würden alle Spieler sehr gut mitarbeiten. Mit zwölf Gegentreffern in 16 Spielen hat Saar 05 nur eines mehr als der SCH kassiert, schoss allerdings sieben Tore mehr als die zu Hause noch unbesiegten Südwestpfälzer. Die wollen nach den Worten ihres sportlichen Leiters und Co-Trainers Heiko Magin heute „die Tabellenführung zurückholen“. Magin schätzt an Saar 05 die Defensive, „aber die haben auch einen Plan für die Offensive“. Saar 05 verfüge über einen Spieler, „der die Einwürfe wie ein Geschoß in den Strafraum bringt – das macht die noch einmal gefährlicher“, weiß Magin. Sebastian Grub sah vorigen Samstag in Wirges nicht – wie irrtümlich berichtet – die Rote Karte, sondern Gelb-Rot und kann daher heute das SCH-Tor hüten. Nicht zur Verfügung stehen dagegen Sven Sellentin und Robin Vogtland. Bei Vogtlands Comeback nach Verletzungspause in der zweiten Mannschaft habe sich gezeigt, dass er eine weitere längere Pause benötigt. Damit wird der einzige echte Hauensteiner im SCH-Kader, Christof Seibel, weiter auf der rechten Seite verteidigen. „Er macht alles richtig und sammelt mit jedem Spiel mehr Erfahrung“, freut sich Magin über dessen Entwicklung. Seine Spieler seien „auf das Spiel fokussiert“, und hätten dies auch beim Training auf dem Hartplatz in Schwanheim gezeigt. (rhp)

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