Pirmasens Ein glücklicher Sieg

HAUENSTEIN. „Solche Spiele machen es am Ende aus.“ So kommentierte Sandro Rösner, Innenverteidiger des Fußball-Oberligisten SC Hauenstein, das gerade noch so mit 1:0 (0:0) gewonnene Heimspiel gegen die SpVgg Burgbrohl – RHEINPFALZ am SONNTAG informierte.

Lange kickte der Tabellenführer am unteren Level dessen, was er zu leisten vermag. Es mangelte an Leidenschaft und Esprit. „Wir sind nicht an unsere Leistungsgrenze gegangen“, kritisierte SCH-Coach Sascha Hildmann, der nach eigenen Worten zur Halbzeit „sauer“ war und dies in einer Kabinenansprache „kommunizierte“. „Wir hatten alle einen schlechten Tag“, sagte indes Rösner. Bereits bei der ersten Ecke in der 16. Minute habe er seinen Mitspielern gesagt, dass „heute ein Einwechselspieler das Spiel entscheidet“. Und so war es auch. Es lief die 80. Minute, als eine Freistoßflanke in den Strafraum der clever verteidigenden Gäste segelte. Schiedsrichter Timo Klein blies Luft durch seine Pfeife. Die Folge: Ein kollektives Fragezeichen über den Köpfen der Spieler und Zuschauer. Erst als Klein auf den Elfmeterpunkt zeigte, war klar, was der Pfiff bedeutete. Hauensteins Patrick Brechtel soll gestoßen worden sein. Lange stand Hauensteins Tim Bauer mit dem Ball in der Hand am Elfmeterpunkt, derweil Burgbrohls Spieler noch mit dem Schiedsrichter diskutierten. Bauer lief an, donnerte den Ball an die Latte. Das Runde flog zur 16-Meter-Linie zurück, wo Dennis Krob stand. Der eingewechselte SCH-Angreifer legte sich den Ball kurz zurecht und bugsierte ihn an allen vorbei zum goldenen Treffer ins untere linke Eck. „Ich hatte schon an mir gezweifelt“, war Krob mehr erleichtert als froh, nachdem er im Spiel zuvor in Wiesbach drei dicke Möglichkeiten vergeben hatte. „Hauptsache gewonnen“, stellte Krob fest. Erleichtert war auch Bauer, der eine starke Partie abgeliefert hatte, dem die Krönung allerdings versagt blieb: beim Elfer und bei weiteren dicken Möglichkeiten, bei denen er die zweitbeste Variante wählte. „In der ersten Halbzeit spielten wir zu lethargisch und waren generell zu weit weg von unseren Gegenspielern, so dass wir nicht wie gewohnt in die Zweikämpfe kamen“, analysierte Bauer. Doch sei es wichtig, „dass wir hinten wieder zu null gespielt haben und in ein, zwei Wochen fragt man nicht mehr nach der Art und Weise, wie das 1:0 zustande gekommen ist.“ „Wir können es besser, und wir haben auch andere Ansprüche, als wir es heute zeigen konnten“, resümierte Hildmann. Inwieweit der Elfmeter berechtigt gewesen sei, könne er nicht beurteilen, weil er die Szene dazu nicht gesehen habe. Derweil haderte Burgbrohls Trainer Klaus Adams mit dem Schiedsrichter, der wohl als Einziger im Stadion überhaupt ein Foul gesehen habe. Hildmann: „Das war ein glücklicher Sieg.“

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