Pirmasens Ein Auftakt nach Maß

Den Auftakt zum diesjährigen „Open Air Burg Lemberg“ des Quasimoto Kultur- und Fördervereins machte das Trio „Mallet“ aus Wiesbaden mit seinem Classic-Rock-Sound. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Events hatte der Veranstalter mit Ralf „Maxa“ Maxstadt („8 PM“), Fred G. Schütz („Storytellers“), Geli Kadel („Indian Summer“), Markus Eisel („Saftwerk“) und Stefanie Empel („Party Song“) Weggefährten aus der Region eingeladen, welche zusammen mit „Mallet“ rockten. Rund 300 Besucher ließen sich das nicht entgehen.

Nach erfolgreichem Aufstieg zum Burggelände mit gefühlten 90 Grad Steigung auf den letzten 50 Metern sehnt man sich nach einer Bergsteigerausrüstung. Doch das rustikale Gelände der Burg mit seinem Rundumblick aus luftiger Höhe und vor allem „Mallet“ waren die Anstrengung wert – wie sich herausstellte. „Mallet meets … die Stimmen der Region“ nannte sich also das Projekt für dieses Auftaktkonzert des vierteiligen Events. Durch etliche Konzerte im Pirmasenser „Quasimodo“ und auch auf der Burg Lemberg hat „Mallet“ in der Region schon einen gewissen Bekanntheitsgrad vorzuweisen, und mittlerweile können Sänger/Gitarrist Jürgen Rehberg, Manfred Dünzel am Bass und Schlagzeuger Mario Gerhards auf 34 Jahre Bühnenerfahrung und mehr als 4000 Konzerte zurückblicken. Da fällt es natürlich nicht schwer ein hochklassiges Programm zusammenzustellen, das vor Hits und großartiger Interpretation derselben nur so strotzt. Seien es zwei eigene Songs, mit welchen das Konzert begonnen wurde, oder „Tush“ und „Sharp Dressed Man“ von „ZZ Top“, die ebenso knackig und intensiv dargeboten wurden wie von den Superstars aus Houston. Doch schon stand der Auftritt des ersten Gastsängers an: Fred G. Schütz erklomm die Bühne und sang „Knocking On Heaven’s Door“ von Bob Dylan inklusive authentischer Blues-Harp-Einlage und den „Rolling Stones“-Klassiker „Jumping Jack Flash“. Danach gab „Mallet“ die Klassiker „Cat Scratch Fever“ und das unkaputtbare „Mighty Quinn“ zum Besten und die Stimmung bei den Zuschauern stieg merklich an. Auch der eigene Song „Richer Than The King“ vom aktuellen Studioalbum „Quarter To Freedom“ überzeugte, bevor mit „Shine On“ ein eigener kleiner Hit präsentiert wurde. Jetzt war die Zeit für Ralf „Maxa“ Maxstadt gekommen, einem Pirmasenser Sänger-Urgestein. Zweifellos waren die nun folgenden „Honky Tonk Woman“ und „Johnny Be Good“ absolute Höhepunkte des Abends. Dagegen kann man den Auftritt von Geli Kadel nicht gerade als Sternstunde bezeichnen: Sie sang die etwas einschläfernden Lieder „Stand By Me“ und „Easy (Like Sunday Morning)“, wirkte jedoch recht unsicher. Auch von der Bühnenpräsenz und der leicht nasalen Stimme gibt es sicherlich einige Frontladys aus der Region, die als Gastsängerinnen für eine richtige Rockband geeigneter gewesen wären. Doch „Mallet“ rissen danach das Ruder wieder rum und legten mit „Black Betty“ und „Hit The Road Jack“ zwei weitere heiße Eisen ins Feuer. Auch nach der Pause bekam das Publikum Rocksongs auf spielerisch hohem Niveau zu hören und mit Markus Eisel sowie Stefanie Empel zwei weitere Gäste zu Gesicht, die ihre Sache gut machten und das Stimmungslevel routiniert hoch hielten. Fazit: „Mallet“ versprühen noch immer Enthusiasmus und Spielfreude ohne Ende und auch die Gastsänger hatten offensichtlich viel Spaß auf der Bühne. Alles in allem ein Auftakt nach Maß auf der Burg Lemberg.

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