Pirmasens „Die Apokalyptischen Reiter“ von Madeleine Giese in der Alten Post

„Die Apokalyptischen Reiter“ wurde im November 2022 in Kaiserslautern uraufgeführt.
»Die Apokalyptischen Reiter« wurde im November 2022 in Kaiserslautern uraufgeführt.

Anlässlich des Tags der Bibliotheken, der am 24. Oktober begangen wird, präsentiert die Stadtbücherei Pirmasens am Sonntag, 22. Oktober, im Forum Alte Post, die schwarze Komödie „Die Apokalyptischen Reiter“ von Madeleine Giese.

Nach Yasmina Rezas „Kunst“ und Madeleine Gieses Kunstkrimi „Wo fängt die Wand an“, der auch in einer Hörspielfassung deutschlandweit erfolgreich war, ist nun die dritte Produktion der Spielvereinigung Widrige Umstände im Rennen: In „Die Apokalyptischen Reiter“ treffen zwei Bestatterinnen und zwei Bestatter aufeinander, sie wurden unabhängig voneinander zu einem diskreten Geschäftstermin eingeladen. Gastgeber soll der Chef des Großunternehmens Bestattungen Gruber, Josef Gruber, sein. Das Unternehmen hat mehr als 300 Filialen bundesweit. Mit Schnäppchenpreisen mischt Gruber die altehrwürdige Bestatterzunft Deutschlands auf.

Ein unmoralisches Angebot

Gruber ist ein Phantom. Keiner kennt ihn, niemand weiß etwas Genaues. Jetzt wagt er sich aus der Deckung. Dem Quartett aus recht fragwürdigen Charakteren macht er ein unmoralisches Angebot, das sie kaum ablehnen können.

Die schwarze Komödie über Kommerzialisierung und Gier – auch in letzten Dingen – steigert sich zusehends ins Metaphysische, sowohl Jesus als auch der Tod scheinen mitzuwirken. Uraufgeführt wurde das Stück im November vergangenen Jahres in Kaiserslautern. Über die Uraufführung schrieb der RHEINPFALZ-Kritiker: „Kesse Sprüche, provokant gesellschaftspolitische Anspielungen und schwarzer Humor machen den ausgefallenen Reiz und Charme der Inszenierung aus. Wem dies zu blasphemisch erscheint, sei gefragt: Ist die Wirklichkeit nicht selbst blasphemisch? Schauspielerische Glanzleistungen, locker wie im Stegreiftheater ausgeführt, bewirken eine schockierende Echtheit. Zumal sich die Akteure auch mal unters Publikum mischen und dieses lauthals erschrecken.“

Fünf Darsteller wirken mit

In der Spielvereinigung Widrige Umstände spielen Natalie Forester, Madeleine Giese selbst, Christian Higer als mysteriöser Discountbestatter sowie Stefan Kiefer und Rainer Furch. Natalie Forester studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Saarbrücken und an der Theaterakademie August Everding in München. Von 2004 bis 2008 war sie festes Ensemblemitglied am Mainfranken Theater Würzburg. Für das Henrik-Ibsen-Stück „Nora“ wurde sie auf den Bayerischen Theatertagen 2007 als beste Darstellerin ausgezeichnet. Von 2012 bis 2016 war sie am Pfalztheater Kaiserslautern engagiert.

Rainer Furch hat Germanistik, Anglistik und Philosophie in Mainz studiert, anschließend eine Ausbildung zum Schauspieler in München absolviert. Seit 27 Jahren spielt er im Festengagement des Pfalztheaters Kaiserslautern. Er ist Sprecher bei SWR und SR und arbeitet regelmäßig für Film und Fernsehen. Außerdem ist Furch Autor zahlreicher musikalisch-literarischer Programme. Mit diesen war er in den vergangenen Jahren auch immer wieder zusammen mit Madeleine Giese, die übrigens auch seine Frau ist, in Pirmasens zu Gast.

Autorin von Romanen und Hörspielen

Die gebürtige Saarländerin Madeleine Giese kann unter anderem auf diverse Schauspiel-Engagements in Süddeutschland zurückblicken. Seit 1987 gestaltet sie Textbeiträge für Kabarett, Rundfunk und Theater. Seit 2002 ist sie freiberufliche Autorin von (Kriminal-)Romanen, mehreren Krimi-Dinnern, Hörspielen und Theaterstücken für Kinder und Erwachsene. Seit 2009 ist sie feste Autorin für den „ARD Radio Tatort“.

Christian Higer war nach seinem Abschluss des Schauspielstudiums am Konservatorium der Stadt Wien festes Ensemblemitglied an den Theatern in Memmingen, Linz, Konstanz und Würzburg. Von 2014 bis 2018 war er am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken angestellt, seitdem ist er Ensemblemitglied am Landestheater Linz. Neben dem Theater ist er auch für Film und Fernsehen tätig.

Reservierungen in der Stadtbücherei

Stefan Kiefer absolvierte seine Ausbildung an der Neuen Münchner Schauspielschule. Sein erstes Engagement führte ihn 1994 nach Erfurt. Es folgten 15 Jahre in Festengagements am Theater Konstanz, am Oldenburgischen Staatstheater und zuletzt am Pfalztheater Kaiserslautern. Ab 2009 war er dann freischaffend tätig.

Einlass in den Elisabeth-Hoffmann-Saal im Forum Alte Post ist ab 17.30 Uhr. Das Stück beginnt um 18 Uhr. In der Pause wird zu einem Glas Sekt und Gesprächen eingeladen. Karten zum Preis von 19 Euro sind in der Stadtbücherei erhältlich. Nähere Informationen und verbindliche Reservierungen unter Telefon 06331 842359 oder per E-Mail an stadtbuecherei@pirmasens.de. Tickets gibt es auch noch an der Abendkasse.

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