Pirmasens Der Zweite gegen den Ersten

HAUENSTEIN. Der absolute Kracher der Fußball-Oberliga wird heute um 15.30 Uhr im Stadion am Neding angepfiffen. Dort empfängt der Sportclub Hauenstein als Tabellenzweiter den punktgleichen Spitzenreiter Borussia Neunkirchen. Der Sieger wird die Tabelle anführen, während der Verlierer bis auf Platz sieben abrutschen könnte.

Nach der Niederlage am vorigen Sonntag bei der SV Elversberg II setzten sich die Hauensteiner am Mittwoch nur mit viel Mühe und Glück durch ein Eigentor in der Nachspielzeit mit 2:1 beim zwei Klassen tiefer kickenden ASV Winnweiler durch. „Am Donnerstag war dann nur Pflege angesagt“, berichtet SCH-Co-Trainer Heiko Magin. Fürs Spitzenspiel heute fehlt kein Spieler aus dem Kader, „selbst Sellentin steht zur Disposition“, informiert Magin. Der pfeilschnelle Rechtsaußen hat diese Saison verletzungsbedingt noch keine Minute gespielt. In Winnweiler nutzte der junge Christof Seibel seine Chance eindrucksvoll. Er vertrat den pausierenden Rechtsverteidiger Robin Vogtland prima. Magin: „Christof hat sich wieder ein Stückchen näher an die Stammformation herangeschoben.“ Die Borussia aus Neunkirchen hat bislang nur ein Spiel (0:1 in Völklingen) verloren. „Für uns ist das nur eine schöne Momentaufnahme. An den Titel oder gar den Aufstieg denkt absolut keiner von uns“, sagt Daniel Paulus, der neue Trainer des saarländischen Ex-Bundesligisten, der vorige Runden nur haarscharf den Abstieg vermied. Er habe sich mit einigen Notlösungen einen Kader zusammengestellt, der immer besser miteinander harmoniere. „Vor einigen Wochen hatte ich nur fünf Mann im Kader“, blickt der zuletzt vier Jahre unter Peter Rubeck als Co-Trainer beim SVN Zweibrücken arbeitende Paulus zurück. Immerhin konnte er mit Andreas Haas, mit dem er schon in Zweibrücken und Elversberg zusammengearbeitet beziehungsweise -gespielt hatte, den Top-Torjäger der beiden vergangenen Oberligasaisons verpflichten. „Haas ist nicht nur ein toller Stürmer, sondern auch charakterlich ein ganz feiner Mensch“, lobt Paulus den in Bexbach wohnenden Haas, der mit seinen sechs Treffern in sieben Partien bereits wieder die Torjägerliste anführt. Mit Haas und Paulus wechselten diesen Sommer drei weitere Ex-Zweibrücker ins Ellenfeld: der 38-jährige Abwehrchef Andreas Backmann, Heraldo Jorin und Mefail Kadrija. „Wir wollen die Kirche im Dorf lassen und nur eine Saison mit konstanten Leistungen hinter uns bringen“, lässt sich Paulus durch die Anfangserfolge nicht euphorisieren, zumal der Kader „nicht breit genug aufgestellt“ sei. Doch Heiko Magin hält dagegen: „Es ist für alle anderen recht einfach zu sagen, Hauenstein ist der Favorit. Da kann man leicht von sich selbst ablenken.“ Auch Hauenstein verfüge nicht gerade über einen üppig besetzten Kader, doch hätten alle 20 Spieler ein ähnlich hohes Niveau. Besonders angetan ist Magin von Neuzugang Sebastian Grub: „Er ist der beste Torwart in den letzten zehn Jahren beim SCH.“ (ig)

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