Pirmasens Chorklassen und Live-Auftritte

Ob Chorklasse, Orchester, Blockflötenensemble oder Schulband – das Immanuel-Kant-Gymnasium bietet seinen Schülern zahlreiche Möglichkeiten, die musikalischen Fähigkeiten auszuleben.

Neben dem altsprachlichen Profil ist die musikalische Bildung ein Schwerpunkt am Kant-Gymnasium. Das geht in der fünften Klasse los. „Wir haben das Modell der Chorklasse eingeführt“, erklärt Volker Christ, einer von drei Musiklehrern. Der gesamte Musikunterricht sei auf das Singen ausgelegt. „Die Kinder erarbeiten im Unterricht alles gesanglich und erhalten somit einen direkten Bezug zur Musik.“ In der sechsten Klasse können die Schüler wählen, ob sie das Modell Chorklasse haben wollen oder lieber in den normalen Musikunterricht wechseln. „Viele entscheiden sich für die Chorklasse. Wir freuen uns sehr darüber, dass dieses Modell so gut angenommen wird“, sagt Christ. Die Chorklassen treten auch in der Öffentlichkeit auf, wie beispielsweise beim Eröffnungsfest zum Dada-Jubiläum in der Alten Post. Dort trugen sie vertonte Ball-Gedichte vor. Zuvor hatten sich die Schüler Melodien für die dadaistischen Werke Balls ausgedacht. Schüler der fünften bis siebten Klassen können sich für die Chor-AG anmelden. „Kantleni“, wie sich der Chor nennt, wurde im Schuljahr 2012/2013 ins Leben gerufen und steht unter der Leitung von Volker Christ. Jedes Jahr im Januar findet eine dreitägige Probe- und Arbeitsphase in der Jugendherberge in Bacharach statt. Dort vertiefen die rund 70 Schüler die zuvor eingeübten Stücke aus Pop, Musical und Spiritual. In dem Chor „Kantiamo“ sind aktuell 90 Schüler der Klassen acht bis 13 angemeldet. Der Chor studiert meist vielstimmige und anspruchsvolle Musikstücke aus den Bereichen Pop, Musical und Spiritual ein. Aber auch klassische Stücke gehören zum Repertoire der größten Musik-AG am Kant. Neben Auftritten bei Schulkonzerten nahm das Ensemble 2015 auch am dritten ökumenischen Band- und Chorfestival der Stadt Pirmasens in der Johanneskirche teil. Auch bei Veranstaltungen des Kulturamtes wirkt der Chor regelmäßig mit. „Es ist für die Schüler sehr wichtig, dass sie das Gelernte präsentieren können. Es hat wenig Anreiz, ein Stück monatelang zu üben, wenn man es dann nicht auch vorführen kann“, erklärt Christ. Im dritten Chor, dem Kammerchor, wirken sogar Lehrer und ehemalige Absolventen des Kant-Gymnasiums mit. Die einstudierten Stücke aus allen Epochen der Musikgeschichte sind sehr anspruchsvoll. Das Niveau des Kammerchors, das teilweise über die normalen Konzertambitionen von Schulchören geht, hebt sich somit von den anderen Chören etwas ab. Wer in diesen Chor eintreten möchte, der muss sogar vor einer Jury vorsingen. Sie entscheidet dann, ob der Schüler in den Chor aufgenommen wird oder nicht. Die Schulband „Cant Squad“ (Leitung Steffi Sieber-Christ) hat schon einige größere Auftritte hinter sich. So durfte die rockig angehauchte Band den Empfang von Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Rheinland-Pfalz-Tag 2013 in Pirmasens musikalisch begleiten. Damals gab es zudem einen Auftritt auf der kommunalen Bühne auf dem Schlossplatz, auch beim Tag der offenen Höfe in Vinningen war „Cant Squad“ dabei, ebenso in Kuchems Brauhaus beim monatlichen „Parksong“. Sänger und ein Background-Chor vervollständigen die Schulband. Die Orchester-AG unter der Leitung von Holger Vehling widmet sich den klassischen Streich- und Blasinstrumenten. Rund zehn Instrumentalisten aller Altersstufen studieren sowohl klassische Werke als auch moderne Film- und Unterhaltungsmusik ein. Seit zehn Jahren gibt es eine Blockflöten-AG unter der Leitung von Helma Terres. Neben wöchentlichen Proben stehen Workshops auf dem Plan, wo vierstimmige Stücke aus allen Musikepochen – von Barock bis heute – geprobt werden. Jedes Jahr studiert die Musical AG unter der Leitung von Steffi Sieber-Christ ein Musical ein, das komplett mit darstellendem Spiel, Gesang und Tanz aufgeführt wird. Die AG, die zunächst nur für die Unterstufe geplant war, wird seit diesem Schuljahr auch für die Oberstufe angeboten, „so dass man auch größere Stücke einstudieren und diese dann im größeren Rahmen vorführen kann“, freut sich Volker Christ. (luma)