Pirmasens Bunt zusammengewürfelt und dennoch richtig gut

Der mittlerweile elfte Osterrock der Pirmasenser Musikszene war ein großer Erfolg – sowohl von der Zuschauerzahl her als auch von den musikalischen Leistungen der drei angetretenen Bands. Etwa 570 Musikfreunde fanden den Weg zum Musikclub auf der Husterhöhe, um ausgelassen zu feiern.

Vom Konzept her besannen sich die Macher wieder auf die Anfänge der Konzertreihe, die erstmals 1992 stattfand. Das Motto lautete dementsprechend „back to the roots“ und es waren drei Bands am Start. Außer Max And Friends, die als letzte Gruppe des Abends spielten, standen die mehr oder weniger bunt zusammengewürfelten Musiker in der Osterrock-Besetzung erstmals gemeinsam auf einer Konzertbühne. Der Abend startete mit eher ruhigen Klängen. Marko Burkhart und Philipp Graf an den Gitarren und am Gesangsmikro sowie Sängerin Katrin Graf wurden vom Kontrabass und einem abgespeckten Schlagzeug unterstützt und gaben rein akustisch feine Songs wie „Boat On The River“ von Styx, „Jolene“ von Dolly Parton und Blues-Tracks wie „Tennessee Stud“ von Johnny Cash zum Besten. Auch eine Ballade mit dem Titel „Midnight Ride“ wurde gekonnt interpretiert. Das war ein qualitativ hochwertiger Auftakt des Konzertabends. Mit der zweiten Band wurde es wesentlich rockiger und souliger. Als Sänger kamen Evelyn Hollerith von Adams Äpfel und dem Dorfdisco Projekt und Dennis Köhler von Deep Green Sunset zum Einsatz. Marko Burkhart von Toys In The Attic spielte erneut Gitarre. Außerdem hatte Hollerith für den Abend drei in unserer Region noch unbekannte Musiker eingeladen: Bassist Torsten Steudinger aus Karlsruhe sowie Keyboarder Daniel Krüger und Schlagzeuger Frederic Michel aus Mannheim. Als die aus Rodalben stammende Hollerith anfing zu singen, klappte so manchem im Publikum die Kinnlade runter: was für eine Stimme! Da ist „The Voice of Germany“ der reinste Kindergarten. Sowohl von der überragenden, ausdrucksstarken und voluminösen Stimme als auch von ihrer Bühnenpräsenz her, die Erstaunen und Begeisterung gleichermaßen auslöste, ist Hollerith schon jetzt, mit 22 Jahren, ein echter Profi. Da wurden Erinnerungen an Stars wie Alanis Morisette, Taylor Dayne oder Joss Stone wach. Mit einem permanenten Lächeln auf den Lippen gelang es Hollerith sogar, das gewohnt schüchterne Pirmasenser Publikum näher an die Bühne zu holen. Beginnend mit „Some Kind Of Wonderful“ von Grand Funk Railroad und „Rock With You“ von Michael Jackson, kredenzte die Gruppe ihrem Publikum insgesamt zehn Hits und der tosende Applaus der Musikfans belohnte sie für einen starken Auftritt, bei dem auch Köhler überzeugte und Akzente setzen konnte. Maxa And Friends war es dann vorbehalten, den Abend gebührend zu beschließen und bei der hochkarätigen Bandbesetzung fiel das wahrlich nicht schwer. Ralf Maxstadt und Katrin Graf teilten sich den Leadgesang. Christof Graf spielte Gitarre, Blacky Schwarz und drei Kollegen teilten sich abwechselnd die Arbeit am Bass. Tobias Schwarz (Keyboard), Uwe Bayerle (Saxophon) und Christoph Sommer, Ralf Bender sowie Marcus Wadle (Drums) komplettierten die Band. Schon bevor Bandleader Maxstadt auf die Bühne kam, ging es mit „Little By Little“ von den Rolling Stones und „Easy Lover“ von Phil Collins los. Danach ging es mit Krachern wie „Roadhouse Blues“ von The Doors, „Hush“ von Deep Purple, „Ziggy Stardust“ von David Bowie und „Walk On The Wild Side“ von Lou Reed weiter. All das wurde von den Besuchern begeistert aufgesaugt. Fazit: Es war ein kurzweiliges und qualitativ hochwertiges Osterrock-Event mit drei Bands, die bei den zahlreich erschienenen Musikfreunden gut ankamen. Das neue alte Konzept ging also sehr gut auf.

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