Pirmasens Abenteuer beginnen im Kopf

In Pirmasens ist gestern der Lesesommer eröffnet worden. Bis zum 12. September findet die Aktion in Rheinland-Pfalz statt, die Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren in ihrer Freizeit für das Lesen begeistern möchte. Zum siebten Mal beteiligt sich daran die Pirmasenser Stadtbücherei, die extra 500 neue Bücher angeschafft hat. Vor allem Schüler, die nicht gerne lesen, sollen motiviert werden.

„Es ist uns ein besonderes Anliegen, auch diejenigen zur Teilnahme und zum Bücherlesen zu motivieren, die nicht viel oder nicht so gerne lesen“, erläuterte Ulrike Weil, die Leiterin der Stadtbücherei, bei der Lesesommer-Eröffnung gestern das Konzept und versprach jungen Lesern zahlreiche literarische Abenteuer in den anstehenden Sommerferien – gemäß des diesjährigen Mottos „Abenteuer beginnen im Kopf“. Zusammen mit einem Team aus zehn Ehrenamtlichen und zwei Ferienjobbern möchte Weil dazu beitragen, Sprachkompetenz sowie das Lese- und Textverständnis durch eine regelmäßige Bibliotheksbenutzung und Lektüre zu fördern. Dass so etwas enorme Früchte tragen kann, zeigte eine Einlage der Klasse 2b der Robert-Schuman-Grundschule, die bilingual – in Deutsch und Französisch – unterrichtet wird. Die 22 Mädchen und Jungen hatten sich dem Kinderbuch „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister angenommen und daraus ein kleines Theaterstück in französischer Sprache inszeniert, das nicht zuletzt eine bewundernswerte Sprachsensibilität der erst sieben- bis achtjährigen Schüler erkennen ließ. „Wunderbar gemacht habt ihr das“, lobten sowohl Schuldezernentin Helga Knerr als auch Oberbürgermeister Bernhard Matheis, der zur Freude der Kinder mit seinem Hund in die Räumlichkeiten der Bücherei gekommen war und das Rennen auf die zahlreichen Bücher eröffnete. Unterstützt wird der Pirmasenser Lesesommer auch in diesem Jahr von der Pirmasenser Kinder- und Jugendhilfestiftung Rainer Jochum, deren Initiatorin Heike Jochum den großen Stellenwert der Leseförderaktion betonte: „Als Stiftung wollen wir junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und Benachteiligungen abbauen. Diesem Zweck kommt auch der Lesesommer zugute, den wir von Anfang an gerne unterstützt haben. Es ist großartig mit anzusehen, wenn sich Kinder für das Lesen begeistern lassen“, so Jochum. Laut Ulrike Weil wurden speziell für den diesjährigen Lesesommer um die 500 neue Bücher angeschafft, zu denen nur Clubmitglieder mit einem Ausweis Zugriff haben – jeder also, der sich für den Lesesommer anmelde. „Zu jedem gelesenen Buch füllen die Clubmitglieder eine Bewertungskarte aus und beantworten in einem kurzen Gespräch einige Fragen zum Buch. Die gelesenen Bücher werden dann im Ausweis bestätigt“, erklärt Weil das Prozedere. Jeder, der mindestens drei Bücher gelesen habe, erhalte nach den Sommerferien ein Zertifikat und könne tolle Preise gewinnen. Viele Schulen würdigten die Teilnahme zudem mit einem positiven Vermerk im nächsten Halbjahreszeugnis. (tada) INFO —Zum Abschluss des Lesesommers findet am Freitag, 25. September, um 15 Uhr ein großes Fest im Atrium des Rheinberger-Gebäudes statt. Auskünfte zu der Aktion in der Stadtbücherei, Dankelsbachstraße 19, Telefon 06331/842359.

x