Pirmasens Silber für Alena Bimber

Grund zur Freude hat ESV-Keglerin Alena Bimber (rechts), hier mit ihrer Nationalmannschaftskollegin Veronique Lanzke.
Grund zur Freude hat ESV-Keglerin Alena Bimber (rechts), hier mit ihrer Nationalmannschaftskollegin Veronique Lanzke.

«CLUJ-NAPOCA.» Zum Auftakt der U23-Kegel-Weltmeisterschaften im rumänischen Cluj hat die Juniorinnen-Auswahl des Deutschen Kegler-Bunds Classic gestern nach einem dramatischen Spielverlauf die Silbermedaille gewonnen. Mit dabei: die 20-jährige Alena Bimber aus Pirmasens-Winzeln, die mit 597 Kegeln als Zweitbeste des deutschen Nationalteams einen erheblichen Anteil am Medaillengewinn hatte.

Am frühen Morgen begann das deutsche Team mit Jana Bachert vom SKV Bonndorf. Lange Zeit war sie auf 600er-Kurs, doch dann wurde sie immer schwächer. Ihre 583 Kegel reichten nur zu Platz fünf. Vor ihr Slowenien (588), Ungarn (601), Serbien 608 und der Favorit Kroatien (642). Für Deutschland ging nun Celine Zenker vom KSV Gräfinau-Angstedt auf die Bahn. Mit 605 Kegeln machte sie mächtig Dampf und warf ihr Team mit insgesamt 1188 Kegeln auf Rang zwei. 69 Kegel betrug der Rückstand auf Kroatien (1257). Es folgten Polen (1154) und Slowenien (1154). Als dritte Starterin kam dann Alena Bimber. Die Bundesligaspielerin des ESV Pirmasens hatte auf ihrer Nebenbahn mit der Kroatin Juricic eine spielstarke Gegnerin. Bei der ersten 15-Wurf-Serie ins volle Bild noch auf Augenhöhe, verlor sie immer mehr die Bindung. 122:149 nach den ersten 30 Wurf. Doch ließ sich Bimber nicht beirren. Gleich eine Neun auf der Folgebahn. Nun lief es. Nach 95 in die Vollen spielte die Studentin mit 158 Kegeln die beste zweite Bahn aller acht Spielerinnen. Auch im weiteren Verlauf stellte die Winzlerin ihren unbändigen Willen unter Beweis. Doch ließ die Kroatin nicht locker und behielt mit 96:92 beim Spiel in die Vollen die Oberhand. Als dann Bimber vier Wurf für ihren ersten Abräum-Neuner benötigte, schienen ihr die Felle davon zu schwimmen. Doch dann der positive Knackpunkt, da sie zwei „Direkte“ draufsetzte. Ihr Lachen und damit ihre Spielfreude kehrten zurück. Da sie letztlich auf hohem Niveau der Kroatin nur mit 154:159 in diesem Abschnitt unterlag, blieb ihr Team im Rennen. Waren ihre Bahnen zwei und drei nach ihrem desaströsen Beginn schon hervorragend, toppte sie dies auf ihrer Schlussbahn nochmals. Optimal dabei der Beginn mit 100 Kegeln in die Vollen. Selbst der anschließende Fünf-Wurf-Neuner brachte sie nicht aus ihrer Ruhe. Im Gegenteil: Vier direkte Neuner in den letzten zehn Würfen – dabei zwei in Folge – führten sie zu einer 163er-Bahn und zu insgesamt 597 Kegeln. Damit besiegte sie sogar noch Juricic (583). Trotz ihres schwachen Beginns eine starke Leistung, mit der sie zudem die Anwartschaft auf einen Final-Platz im Einzelwettbewerb der Top 24 am Sonntag wahrte und letztlich als Elfte auch schaffte. Die neue Reihenfolge: Kroatien mit 1849 Kegeln vor Deutschland (1785), Polen (1744), Serbien (1708), Slowenien (1693) und Ungarn (1692). Danach verpassten Tanja Bayer (561) aus Ingolstadt und Mannschaftsführerin Saskia Barth vom KC Schrezheim (579) – im Vorjahr mit dem Frauenteam Weltmeisterin – die große Chance, noch enger aufzuschließen. Zu unterschiedlich spielten sie die einzelnen Bahnen. Da aber auch ihre Gegnerinnen schwache Momente hatten, blieb’s vor dem letzten Durchgang ein enger Dreikampf zwischen Kroatien (2947), Deutschland (2925) und Serbien (2912). Nach drei Bahnen enteilte Kroatien (plus 64). So ging es nur noch um Silber, das Christina Neundörfer vom SKK Poing mit 557 Kegeln sicherte. Der Endstand 1. Kroatien 3553, 2. Deutschland 3482, 3. Serbien 3453.

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