Pirmasens Pirmasens: Wehrleute beenden Boykott

In der Pirmasenser Feuerwache kehrt wieder Ruhe ein, eine Lösung im Konflikt um einen hauptamtlichen Inspekteur ist in Sicht.
In der Pirmasenser Feuerwache kehrt wieder Ruhe ein, eine Lösung im Konflikt um einen hauptamtlichen Inspekteur ist in Sicht.

Die 44 freiwilligen Feuerwehrleute, die am Montagabend ihren Dienst quittiert hatten, haben ihre Arbeit wieder aufgenommen. Das bestätigte gestern Dezernent Jürgen Stilgenbauer. Vorausgegangen waren Gespräche, in die sich auch OB Bernhard Matheis eingeschaltet hatte.

Manfred Schenk, Pirmasenser Unternehmer und früherer Stadtfeuerwehrinspekteur, sollte Recht behalten: Er hatte am Dienstag im Gespräch mit der RHEINPFALZ die Hoffnung geäußert, dass der Konflikt bei der Pirmasenser Feuerwehr schnell beigelegt werden könne, wenn sich OB Matheis einschalte. „Matheis wird’s schon richten“, hatte Schenk geäußert. Tatsächlich scheint – auch auf Betreiben von „Streitschlichter“ Matheis hin – ein Kompromiss gefunden worden zu sein. Dezernent Stilgenbauer will zwar an einem hauptamtlichen Stadtfeuerwehrinspekteur festhalten, die freiwilligen Feuerwehrleute sollen aber zwei Stellvertreter wählen dürfen, die in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. „Es zeichnet sich ab, dass es eine solche Lösung geben wird“, sagte Stilgenbauer gestern. Letztendlich entscheiden müsse aber der Stadtrat in seiner Sitzung am 18. Juni. Zu Beginn der Woche hatten, wie berichtet, 44 freiwillige Feuerwehrleute schriftlich ihren Dienst quittiert, 16 hatten sogar ihren Melder abgegeben, weil sie nicht damit einverstanden waren, dass ihnen künftig ein hauptamtlicher Stadtfeuerwehrinspekteur vor die Nase gesetzt wird. Bisher konnten sie ihren Chef selbst wählen. Nachdem der bisherige Inspekteur Björn Sommer angekündigt hatte, wegen Überlastung sein Ehrenamt abgeben zu wollen, hatte Dezernent Stilgenbauer den für die Feuerwehr zuständigen Amtsleiter Karl-Heinz Bär als hauptamtlichen Inspekteur vorgeschlagen. Die Bedenken der Feuerwehrleute: Bär sei Beamter und im Konfliktfall eher auf Seiten der Verwaltung als auf Seiten der Feuerwehrleute. Die älteren Feuerwehrkollegen „haben Angst, dass sie untergebuttert werden“, sagte Stilgenbauer. Nach dem großen Knall zu Beginn der Woche hätten er und OB Matheis im Laufe der Woche Gespräche mit verschiedenen Gruppen der Feuerwehr geführt , „um auch Stimmen aus der Wehr zu unseren Vorschlägen zu hören“, sagte Stilgenbauer gestern. Sein Eindruck: Die Argumente, dass den Feuerwehrleuten mit der neuen Regelung Verwaltungsarbeit abgenommen werde und dass ein hauptamtlicher Inspekteur auch tagsüber jederzeit erreichbar sei, hätten durchaus Gehör gefunden. Im Gegenzug habe die Stadtspitze den Feuerwehrleuten zugesichert, dass sie zwei Stellvertreter des Stadtfeuerwehrinspekteurs wählen können, die in alle Besprechungen der Feuerwehr mit der Verwaltung eingebunden werden sollen. Innerhalb der nächsten 14 Tage will die Stadtspitze nach Angaben Stilgenbauers den Feuerwehrleuten noch einmal im Detail das neue Konzept erläutern. „Ich gehe davon aus, dass wir eine Lösung finden“, zeigte sich Stilgenbauer gestern zuversichtlich, dass der Konflikt bei der Pirmasenser Feuerwehr beigelegt werden kann.

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