Pirmasens Ganz, ganz schwach

Sinnbildlich für den bitteren FKP-Tag: FKP-Mannschaftsarzt Nils Veith (links) und Betreuer Thomas Bauer führen den benommenen Pe
Sinnbildlich für den bitteren FKP-Tag: FKP-Mannschaftsarzt Nils Veith (links) und Betreuer Thomas Bauer führen den benommenen Pechvogel Yannick Grieß in die Kabine.

«STADTALLENDORF.» Yannick Grieß hatte einen richtig schlechten Tag. Kaum war das Fußball-Regionalligaspiel im Herrenwaldstadion angepfiffen, da prallten der Innenverteidiger des FK Pirmasens und Daniel Vier von Gastgeber Eintracht Stadtallendorf schon mit den Köpfen zusammen. Grieß musste etwa zwei Minuten lang am Spielfeldrand behandelt werden. Kaum war der Windsberger wieder auf dem gut bespielbaren Rasen, da beging er – noch leicht benommen? – im Strafraum ein Foul an Jascha Döringer. Tomislav Baltic verwandelte in der vierten Minute zum 1:0 für Stadtallendorf. Acht Minuten später schoss der 26-jährige Kroate gleich noch einen Elfer – dieses Mal hatte FKP-Abwehrchef Marco Steil Laurin Vogt zu Fall gebracht – ins (von ihm aus gesehen) rechte untere Eck zum 2:0. Die Leidensgeschichte von Yannick Grieß ging weiter. Beim Versuch, in Minute 61 den vierten Treffer der Gastgeber zu verhindern, bekam der 22-Jährigen noch mal einen Schlag auf den Kopf. Vier Minuten später musste der merklich angeschlagene Abwehrrecke von Betreuer Thomas Bauer und Mannschaftsarzt Nils Veith in die Kabine geführt werden. „Grieß liegt mit Verdacht auf Schädelhirntrauma in der Kabine und bekommt Infusionen“, berichtete FKP-Trainer Peter Tretter nach Spielschluss nichts Gutes über den Gesundheitszustand des Pechvogels, der diese Runde verletzungsbedingt kaum Regionalliga-Einsätze hatte. Für ihn kam nach 65 Minuten der in der Winterpause vom Oberligisten FV Diefflen nach Pirmasens gewechselten Yacine Baizidi – sein erster Regionalligaeinsatz. Der zehnte Startelf-Einsatz des jungen Verteidigers Philipp Schuck war am Samstag schon nach 31 Minuten beendet. „Ich wollte nach dem 2:0 offensiv Akzente setzen, das hat mit der Leistung von Schuck nichts zu tun“, begründete Tretter die frühe Einwechslung von Christian Grimm, die aber letztlich wenig brachte. Steil musste, da angeschlagen und mit Gelb vorbelastet, nach 55 Minuten gehen, der überraschend schnell wiedergenesene Felix Bürger kam. Dass Tretter gleich drei Verteidiger auswechselte, war ähnlich außergewöhnlich wie die zwei frühen Elfmeter-Gegentore. Drei Verteidiger ausgewechselt Dann drei Tore von der 56. und 61. Minute: Vogt traf gegen die nicht sichere FKP-Abwehr zum 3:0, weil André Fliess auf der linken Seite nicht gestoppt wurde. Eintracht-Joker Felix Nolte entschied die Partie mit seinem Treffer zum 4:1 (61.). Dazwischen lag der Anschlusstreffer des ansonsten in der Mittelfeldzentrale ganz schwachen Ricky Pinheiro. „Das war von uns ein blutleerer Auftritt“, kommentierte FKP-Sechser Salif Cissé die Tatsache, dass seine Kollegen und er es zuließen, dass Stadtallendorf nach sieben Niederlagen in Folge erstmals wieder gewinnen konnte und dabei genauso viele Tore schoss wie in den sieben Auftritten zuvor. „Ich hatte heute einen Torhüter und Cissé“, gab Tretter ein auch für ihn sehr außergewöhnliches Statement ab.

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