Pirmasens Eine Wertanlage

In der Marketing-Abteilung der VR-Bank gibt es einen echten Michel Friess, der inzwischen eine enorme Wertsteigerung erfahren ha
In der Marketing-Abteilung der VR-Bank gibt es einen echten Michel Friess, der inzwischen eine enorme Wertsteigerung erfahren hat. Sophia Weishaar (links) und Jutta Diehl sind sehr angetan von diesem Werk.

Es gibt viele Galeristen, die ihre Kunden mit dem Argument der Wertsteigerung des Kunstwerks locken. Ein Geldinstitut wie die VR-Bank Südwestpfalz denkt wohl auch gerne an Wertsteigerungen. Bei Kunstankäufen aber eher nicht, wie Jutta Diehl versichert, die bei der Pirmasenser VR-Bank für die Ausstellungen zuständig ist. In ihrem Büro hat sie einen echten Friess hängen.

Jutta Diehl hat schon viele Ausstellungen im Foyer der VR-Bank organisiert und oft mit so genannten No-Names gearbeitet, die noch keine große Karriere hinter sich haben und erst noch bekannt werden müssen. Einer dieser No-Names war vor wenigen Jahren der Kaiserslauterer Michel Friess, der damals noch als malender Fitnesstrainer mit der Kunst erst angefangen hatte und von der VR-Bank ein Forum zur Präsentation seiner Kunst bekam. Anlässlich einer dieser Ausstellungen kaufte die Bank auch ein Gemälde, das jetzt das Büro der Marketing-Abteilung schmückt, in der unter anderem Jutta Diehl und Sophia Weishaar sitzen. 400 Euro habe die Bank im Jahr 2013 für den Friess bezahlt. Heute wäre ein Gemälde des Kaiserslauterers das Zehnfache wert. Die Anlageberater der VR-Bank wären sicher froh, sie könnten den Kunden ähnlich lukrative Geldanlagen vermitteln – und Jutta Diehl ist entsprechend froh, einen echten Friess in ihrem Büro zu haben. Der Kaiserslauterer Maler hat inzwischen einen kometenhaften Aufstieg hinter sich. Der Pirmasenser Unternehmer Ralph Barlog entdeckte die Kunst von Friess für seine Pop Art Gallery und vermarktet die Gemälde und Siebdrucke des Westpfälzers weltweit. Ein großer Friess kann heute auf rund 20.000 Euro kommen. Bei einer Kunstmesse in Shanghai soll Barlog sogar alle mitgebrachten Werke verkauft haben. Auf dem Bild in der VR-Bank hat Friess uralte Aktien aufcollagiert und Dollarnoten per Siebdruck aufgedruckt. Das Motiv des Dollars hat er sich von Andy Warhol entlehnt, was beim Publikum meist sehr gut ankommt. Die Dollars sind es auch, die Jutta Diehl besonders gut gefallen. Wo Ralph Barlog übrigens die Kunst von Friess entdeckt hat, ist nicht bekannt. Aber vielleicht war es gerade einer dieser Ausstellungen in der VR-Bank.

x