Pirmasens Den Deckel draufmachen

Zwölf Mal hatte Manuel Grünnagel in der Vorsaison getroffen (hier beim Handelfmeter gegen Jägersburg), zwei Treffer hat er in di
Zwölf Mal hatte Manuel Grünnagel in der Vorsaison getroffen (hier beim Handelfmeter gegen Jägersburg), zwei Treffer hat er in dieser Saison erzielt. Wenn gegen Offenbach das dritte Saisontor folgt, hätte Grünnagel nichts dagegen.

«OFFENBACH.» In zwei Monaten schreibt Manuel Grünnagel seine Bachelor-Arbeit, um sein Studium zum Fitnessökonom zu beenden. Der Titel seiner Abschlussarbeit lautet jedoch nicht: „Wie gewinnt der FK Pirmasens erstmals bei Kickers Offenbach?“ Der bärenstarke „Klub“-Verteidiger wird sich vermutlich mit Marketing in Bezug auf Fitnessstudios beschäftigen. Aber bei seinem dritten Auftritt am Bieberer Berg hofft der gebürtige Pirmasenser trotzdem auf einen Dreier. Beim ersten Aufeinandertreffen – noch ohne Grünnagel – im ehemaligen Zentrum für Lederwaren gab es 2014 immerhin ein torloses Unentschieden. Danach setzte es im März 2016 in der herrlichen Fußballarena eine satte 0:4-Pleite. In der darauffolgenden Saison, ebenfalls 2016, erzielten die Pirmasenser dank Can Cemal Özer per Strafstoß ihr erstes und bislang einziges Tor im heutigen Sparda-Bank-Hessen-Stadion – zumindest seit 2014. „Ich hoffe, dass wir die drei Punkte heute in Offenbach holen“, gibt sich der 23-jährige Student optimistisch. Dazu hat er auch allen Grund. Er und seine Mitspieler krönten die vergangene Aprilwoche mit drei Heimsiegen innerhalb von nur acht Tagen. Wobei Grünnagel beim 2:1-Erfolg über den VfB Stuttgart II vor acht Tagen sein zweites Saisontor erzielte. „Ich habe meinem besten Freund, Yannick Grieß, schon vor der Runde gesagt, dass ich diese Saison nur zwei bis drei Tore erzielen werde“, wusste Grünnagel, wie schwer es für einen Außenverteidiger in der Regionalliga ist zu treffen. Der zwölfmalige Torjubel in der Aufstiegssaison in der Oberliga sei für ihn kein Maßstab gewesen. „Aber daran werde ich gemessen“, und das findet der Youngster nicht wirklich fair. „Viele vergessen, weil ich schon so lange in der Ersten spiele, dass ich auch erst 23 Jahre alt bin“, sagt Grünnagel. Und dass er beim 2:1-Erfolg, der Ouvertüre der Dreier-Erfolgsserie, 88 Minuten auf der Bank sitzen musste, habe auch nichts mit seiner Leistung zu tun gehabt. „Peter Tretter hat gesagt, eine Spielpause würde mir gut tun“, sagte der Außenverteidiger, der zehn Jahre bei der SG Thaleischweiler kickte, nun aber bereits im neunten Jahr das FKP-Trikot trägt. Ob er dies auch in der zehnten Saison überstreifen wird, bleibt abzuwarten. „Es wird zeitnah eine Entscheidung geben“, sagt der gefragte Kicker, der im Januar 2020 sein dreijähriges Duales Studium an der Uni in Saarbrücken und bei Ergo-Fitness abgeschlossen haben will. Personell hat Coach Peter Tretter heute nur die Frage zu klären, wen er für den nach seiner fünften Gelben Karte gesperrten Patrick Freyer in die Startelf beordert. Christian Grimm, Christopher Ludy und Luca Eichhorn heißen die Kandidaten für den Coach, der bei den Kickers gerne den „Nicht-Abstiegs-Deckel“ auf seine vorerst letzte Trainersaison machen möchte. „Ein Punkt würde reichen. Dann kann ich die nächsten drei Spiele entspannt an der Außenlinie verfolgen“, wünscht sich Tretter, der auch Felix Bürger im Kader weiß.

x