Pirmasens Das Talent für die Zentrale

Ballgewandt: Luca Eichhorn (links, mit David Tomic), hier bei seinem ersten Regionalliga-Startelfeinsatz im Oktober beim VfB Stu
Ballgewandt: Luca Eichhorn (links, mit David Tomic), hier bei seinem ersten Regionalliga-Startelfeinsatz im Oktober beim VfB Stuttgart II.

«PIRMASENS.» „Nein, der Trainer hat noch nichts zu mir gesagt“, antwortete Luca Eichhorn gestern Nachmittag auf die Frage, ob ihm denn bekannt sei, dass er ein ernsthafter Kandidat für die erste FKP-Elf im Regionalliga-Heimspiel gegen den TSV Steinbach Haiger ist. Nun, Trainer Peter Tretter hatte bereits am Donnerstag der RHEINPFALZ von seinen Überlegungen berichtet, gegen den Tabellenfünften aus Hessen mit dem 21-jährigen Pirmasenser im zentralen offensiven Mittelfeld zu beginnen. Denn die zweit- und drittligaerfahrenen Kreativspieler Ricky Pinheiro (30) und Christian Grimm (32) suchen derzeit ihre Form. „Ricky müsste mit seiner Erfahrung mehr vorangehen, er drückt unserem Spiel nicht mehr so seinen Stempel auf, wie er es zu Saisonbeginn getan hatte. Und Christian ist derzeit einfach nicht bei 100 Prozent“, sagt Tretter. Ob er allerdings tatsächlich mit Eichhorn beginnt, ließ er gestern offen: „Das steht 50:50, das wird eine Bauchentscheidung.“ 25 Minuten in Freiburg, eine Minute in Dreieich, bei den Zwei-Tages-Fahrten nach Ulm und Stadtallendorf null Minuten: Eichhorn räumt ein, mit seinen Einsatzzeiten im Regionalligateam „zuletzt unzufrieden“ gewesen zu sein. Ein einziges Mal durfte der frühere Junioren-Südwestauswahlspieler in der Regionalliga von Beginn an ran, das war vergangenen Oktober in der Partie beim VfB Stuttgart II. Spielpraxis holt er sich vorwiegend in der zweiten Mannschaft, für die er diese Runde 15 Verbandsligaspiele bestritt. Dass ihn Tretter, der schon vor rund zehn Jahren im DFB-Jugend-Stützpunkt sein Trainer war, im Regionalligateam oft nicht auf seiner Wunschposition einsetzte, kommentiert Eichhorn so: „Ich war schon immer eher der zentrale Spieler, aber wenn mich der Trainer außen stellt, spiele ich eben außen.“ Der Sohn des ehemaligen FKP-Oberligafußballers Jörg Eichhorn macht bei der Pirmasenser Spedition Fuhrmann eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann, die er dieses Jahr abschließen will. Beruf und Fußball lassen sich nicht immer optimal koordinieren. „In der Regel arbeite ich in der Frühschicht, also ab 6 Uhr morgens, da klappt das dann mit dem Training gut. Wenn ich aber morgens Berufsschule habe und dann noch arbeiten muss, kann’s auch mal später werden“, erzählt der technisch feine Offensivspieler und fügt hinzu: „Arbeit, Fußball, Freundin – da bleibt nicht viel Zeit für anderes.“ Seine Mannschaft ist nach der 1:4-Schlappe beim Tabellenletzten Stadtallendorf wieder näher an die Abstiegszone gerückt. „Der Druck ist da. Wir müssen mal wieder Punkte holen“, weiß Eichhorn. Ob mit oder ohne ihn, wird sich heute zeigen.

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